Revitalisierung eines Lakensystems in Niederlangen
Stark verschlammter Abschnitt des Lakensystems bei Niederlangen. Im Nordwesten von Niederlangen begannen am 27. Oktober 2025 die Arbeiten zur Entschlammung des Lakensystems Burwiesenschloot. Über Jahrzehnte haben sich insbesondere in den Laken erhöhte Faulschlammablagerungen angesammelt. Zudem wiesen die Laken teilweise starke Verlandungserscheinungen auf. Durch die gezielte Entnahme der organischen Ansammlungen wurde eine Verbesserung der Gewässerstruktur und Wasserqualität vorgenommen.
Die Maßnahme erstreckt sich über eine Gesamtlänge von rund 700 Metern mit einer durchschnittlichen Breite von etwa 3 bis 5 Metern in den Grabenabschnitten und bis zu zirka 25 Metern im Bereich der Laken.
Wandel des Lakensystems
Das Lakensystem Burwiesenschloot hat sich über die Jahrzehnte stark verändert. Die ursprünglich offenen und freien Wasserflächen des Systems zeigen heute deutliche Verlandungserscheinungen: Ufer- und Flachwasserzonen wachsen zu, offene Wasserflächen gehen verloren. In den Laken selbst haben sich große Mengen organischer Ablagerungen angesammelt, die das Wasser trüben und die Sauerstoffverhältnisse verschlechtern. Dadurch sind die Wasserparameter insgesamt ungünstig – etwa durch hohe Nährstoffbelastung und Faulschlamm, der die natürliche Dynamik des Gewässers hemmt.
Die Folgen sind deutlich sichtbar: Die einst vielfältige Tier- und Pflanzengesellschaft ist stark zurückgegangen. Viele Arten finden hier keine geeigneten Lebensbedingungen mehr, weil sowohl die Wasserparameter als auch die Struktur des Gewässers kaum noch Raum für natürliche Entwicklung lassen.
Ziel der Maßnahme
Durch die Verbesserung des Gewässersystems und der Wasserqualität sollen wieder dynamische Prozesse initiiert werden, die die Entwicklung einer reichhaltigen Tier- und Pflanzengesellschaft ermöglichen. Darüber hinaus kann das so entwickelte System wieder als Reproduktion und Aufwuchshabitat für verschiedene Artengruppen fungieren.
Mit der Revitalisierung wird das Leben zurückkehren. Die Karausche (Carassius carassius), ein seltener Fisch, der stille, pflanzenreiche Gewässer liebt, findet hier ideale Bedingungen. Auch die nachtaktive Quappe (Lota lota), ein ursprünglicher Bewohner klarer Flüsse und Seen, profitiert von den neuen Strukturen. Über der Wasseroberfläche lauter Libellen – darunter die farbenprächtige Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und der eindrucksvolle Spitzenfleck (Libellula fulva). Zusammen mit Amphibien, Wasservögeln und einer Vielzahl weiterer Insekten bilden sie ein buntes Mosaik an Arten, das den revitalisierten Lebensraum zu einem Naturparadies macht.
Blick aus der Luft auf einen Abschnitt des Lakensystems.
Entschlammung des Gewässers am Abend mit Beleuchtung.
Stark verschlammter Abschnitt des Lakensystems bei Niederlangen. Lakensysteme
Lakensysteme bestehen aus Gräben die sich immer wieder zu kleinen Seen oder stehenden Gewässern aufweiten und zahlreiche Lebensräume und wichtige ökologische Funktionen erfüllen.
Hier finden viele spezialisierte, teils bedrohte Arten Nahrung, Schutz und Rückzugsräume – von offenen Wasserflächen über Schilf- und Röhrichtzonen bis zu feuchten Wiesen und Ufergehölzen.
Lakensysteme speichern Wasser, wirken als Hochwasserpuffer und filtern Nährstoffe und Schadstoffe, wodurch die Wasserqualität verbessert wird. Die Vernetzung der Seen schafft ein komplexes Mosaik aus Habitaten, das die Artenvielfalt fördert und das Ökosystem stabilisiert.
Viele Lakensysteme sind heute durch Verlandung oder menschliche Eingriffe beeinträchtigt. Projekte wie in Niederlangen revitalisieren verlandete Gräben und Seen, um sie wieder als artenreiche und dynamische Lebensräume erlebbar zu machen.
Projektträger ist der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. Das Projekt wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und dem Landkreis Emsland gefördert.
Eindrücke von der Arbeit am Laken-System




