Einbau Strukturelement
Strukturen für ein vielfältiges Leben im Gewässer
Neuer Lebensraum durch Röhrichtinsel auf Heidemanns Kuhle in Berum
Bereits zum vierten Male konnten sich die Hager Angler über eine Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltlotterie freuen. Auf dem vereinseigenen Teich am Naturlehrpfad Heidemanns Kuhle am Ferienpark Hage-Berum wurde Ende Mai eine verankerte Röhrichtinsel installiert.
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Bereits zum vierten Male konnten sich die Hager Angler über eine Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltlotterie freuen. Auf dem vereinseigenen Teich am Naturlehrpfad Heidemanns Kuhle am Ferienpark Hage-Berum wurde Ende Mai eine verankerte Röhrichtinsel installiert. Die Bingo-Umweltlotterie übernahm die gesamten Kosten in Höhe von etwa 4.000 Euro und unterstützte damit ein ökologisches Projekt zur Förderung der Artenvielfalt und zur Selbstreinigung von stehenden Gewässern.
Die auf Gewässerökologie spezialisierte Firma Rietmann aus Coesfeld lieferte die Röhrichtinseln als schwimmfähige Konstruktionen, die vollständig mit Pflanzen bewachsenen ist. Die Schwimmkörper bestehen aus stabilen Elementen und wurden auf Maß angefertigt. Neben den Mitarbeitern der beauftragten Firma halfen die Vorstandsmitglieder des Angelsportvereins Hage und zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hage bei der Vorbereitung an Land und der anschließenden Verbringung der Insel mittels eines Schleppbootes auf das Gewässer mit.
Erst am Liegeplatz auf Heidemanns Kuhle wurde die Insel so weit abgesenkt, dass die Schwimmkörper nicht mehr aus dem Wasser herausragten. Mit Ankerseilen und Gewichten wurde die Insel auf dem Grund des Gewässers verankert.
Die bereits mit Pflanzmatten ausgestattete Röhrichtinsel kann jetzt anwachsen und liefert durch die Haltbarkeit der Konstruktion einen langfristigen Nutzen.
Der Teich am Naturlehrpfad in Berum besitzt keine ausgebildete Röhrichtzonen. Ohne großen Aufwand bietet die neue schwimmende Röhrichtinseln nun eine Alternative als Ersatzlebensraum und Nahrungsgrundlage. Die frei ins Wasser hängenden Wurzeln ermöglichen die Entstehung eines komplexen Nahrungsgefüges. Langjährige Beobachtungen des Wurzelraums konnte eine hohe Besiedlungsdichte mit Kleinstlebewesen nachweisen.
Insbesondere Klein- und Jungfische benötigen natürliche Schutzräume, die als Versteck dienen können. Hier bietet die Röhrichtinseln durch die Bedeckung der Wasseroberfläche und zusätzlich durch den Wurzelfilz unter der Röhrichtinsel eine hervorragende Schutzzone. Außerdem stellt dieser Bereich ein biologisch hochaktives Gefüge dar, in dem eine Vielzahl von Fischnährtieren Unterschlupf findet. Somit werden geschützte und oberflächennahe Bereiche geschaffen, in denen die Fische sich gut aufhalten können.
Die Pflanzen leben in einer Art Hydrokultur und entziehen dem Wasser die für das Wachstum erforderlichen Nährstoffe. Über und neben der Wasseroberfläche bildet sich ein idealer Lebensraum für Amphibien und Libellen. Unter der Röhrichtinsel entsteht ein weit verzweigtes Wurzelsystem. Bereits unter einem Quadratmeter Röhrichtinsel entwickeln sich Wurzeln von über 100 Kilometer Länge und einer Oberfläche von über 100 Quadratmetern.
Auch besitzt der Wurzelraum eine Oberfläche für Mikroorganismen, die von zentraler Bedeutung für die Selbstreinigungskraft stehender Gewässer ist. Als optimales Laichhabitat bildet die kleine Insel einen multifunktionalen und besonders effektiven Beitrag für den Natur- und Umweltschutz.
Mit Hilfe der Niedersächsischen Bingo-Umweltlotterie entstand bereits im Jahre 2000 der Naturlehrpfad Heidmanns Kuhle. Die Schautafeln wurden schon vor einigen Jahren ebenfalls mit Unterstützung durch die Umweltlotterie erneuert.
Die Hager Angler planen weitere Naturschutzprojekte und hoffen dabei auch weiterhin auf Unterstützung der Bingo-Umweltstiftung.
Meino Heuer
Schilfinsel für den Loyer See bei Rastede
Mit neuen Strukturen lädt der Große Loyer See südöstlich von Rastede zur Entwicklung einer großen Artenvielfalt in einem gesunden Gewässer ein. Denn seit dem 26. Mai 2024 befindet sich eine Schilfinsel auf dem See, die einen neuen Anziehungspunkt für kleine und große Lebewesen über und unter der Wasseroberfläche bildet.
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Mit neuen Strukturen lädt der Große Loyer See südöstlich von Rastede zur Entwicklung einer großen Artenvielfalt in einem gesunden Gewässer ein. Denn seit dem 26. Mai befindet sich eine Schilfinsel auf dem See, die einen neuen Anziehungspunkt für kleine und große Lebewesen über und unter der Wasseroberfläche bildet.
Die Idee zu dieser biologischen Aufwertung des Gewässers hatte Jan Lange, der Jugendwart des Fischereivereins Rastede. Schnell stand aber der gesamte Verein hinter dem Vorhaben, mit dem man sich nicht nur für den Fischbestand, sondern für das gesamte aquatische Leben in dem Gewässer einsetzt.
Nach Kontaktaufnahme mit dem Gewässerökologen Hubert Rietmann aus Coesfeld, der bereits viel Erfahrung mit dem Bau und der Installation künstlicher Inseln hat, war man sich schnell einige über die Rahmenbedingungen der Maßnahme.
Da solch ein Projekt aber nicht mal eben aus der Vereinskasse bezahlt werden kann, machte sich der Fischereiverein auf die Suche nach einem finanzkräftigen Partner, den man schließlich in der Regionalen Stiftung der Landessparkasse zu Oldenburg fand. Mit einem Betrag von 4500 Euro machte die Stiftung die Umsetzung des Umweltprojektes überhaupt erst möglich.
So trafen sich denn Mitglieder des Fischereivereins, Mitarbeiter der Firma Rietmann und Markus Neumann als Vertreter der LZO-Stiftung am Sonntagmorgen, um den See mit einer Insel zu bereichern.
Dafür mussten zunächst zwei 2 mal 5 Meter große Schwimmgestelle am Seeufer zusammengebaut werden, die später miteinander zu einer Insel verbunden wurden. Danach konnten die für den Transport zusammengerollten Matten aus Wasserpflanzen darauf ausgebreitet werden.
Da die Insel auf dem Wasser schwimmt, befinden sich darauf nur Pflanzen, die mit frei im Wasser hängenden Wurzeln existieren und ihre Nahrung aufnehmen können. „Selbstverständlich handelt es sich ausschließlich um einheimische Arten“, betont Rietmann, der viele Jahre mit verschiedenen Gewächsen und Konstruktionen experimentiert hat. Zu diesen Pflanzen gehören beispielsweise Schilfrohr (Phragmites australis), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) und Kalmus (Acorus Calamus).
Die Pflanzen werden sich sehr schnell auf der Insel ausbreiten. Aber auch unterhalb der Wasseroberfläche werden sie mit ihrem Wurzelwerk ein intensives Wachstum entfalten. Das Wurzelwerk wird dabei die Grundlage für eine vielfältige Lebensgemeinschaft auf Klein- und Kleinstlebewesen. Für Jungfische bieten sie damit nicht nur Schutz, sondern auch einen Lebensraum mit reichlich Nahrungsvorkommen.Schutzfunktion haben die Inseln für die Kleinfische auch gegenüber dem Kormoran. Gerade in Gewässern ohne ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten sind die Fische dem Kormoran schutzlos ausgeliefert. Das kann zu einem drastischen Schwund der Kleinfische führen. Unter der Insel ist ein Netzgehege gespannt, in dem die Kleinfische für die unter Wasser jagenden Vögel unerreichbar sind.
Die Insel selbst ist an jeder Ecke mit einer Edelstahlkette an einer 40 Kilo schweren Ankerplatte befestigt und wird damit auch bei Unwetter an ihrer Stelle gehalten.
Solche Inseln bilden aber nicht nur einen neuen Lebensraum für Kleinfische, sie dienen darüber hinaus auch der Reinigung des Gewässers. Unter der Insel mit ihrer abgestimmten Pflanzenwelt entwickelt sich ein weit verzweigtes Wurzelsystem. Allein unter einem Quadratmeter Insel entstehen Wurzeln von über 100 Kilometer Länge. Das ergibt einen riesigen Siedlungsraum für Mikroorganismen, die von zentraler Bedeutung für die Selbstreinigung des Gewässers sind.
In naher Zukunft soll sogar noch eine weitere Insel auf dem See installiert werden, was den Großen Loyer See noch zusätzlich ökologisch aufwerten wird.
Schilfinseln für den Plietenberger See
Den Kleinfischen im Plietenberger See bei Munderloh wird es bald noch besser gehen. Bereits im Frühjahr hat der Fischereiverein Wüsting an dem strukturarmen Gewässer an der A28 eine Flachwasserzone als Laichgebiet und Kinderstube für die Fische geschaffen. Als weitere Komfortzonen speziell für die kleinen Fische folgten nun zwei künstliche Schilfinseln mitten auf dem See.
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Den Kleinfischen im Plietenberger See bei Munderloh wird es bald noch besser gehen. Bereits im Frühjahr hat der Fischereiverein Wüsting an dem strukturarmen Gewässer an der A28 eine Flachwasserzone als Laichgebiet und Kinderstube für die Fische geschaffen. Als weitere Komfortzonen speziell für die kleinen Fische folgten nun zwei künstliche Schilfinseln mitten auf dem See. In dem bis zu 12 Meter tiefen Gewässer haben die kleinen Fische schließlich kaum natürliche Unterstände und sind damit ihren Fressfeinden nahezu schutzlos ausgeliefert. Das wird sich jetzt mit den schwimmenden Inseln ändern.
Mitglieder des Fischereivereins trafen sich am Morgen des 12. Mai mit dem Gewässerökologen Hubert Rietmann aus Coesfeld, der die Schilfinseln anlieferte. Die 2 mal 5 Meter großen Schwimmgestelle mussten am Seeufer erst einmal vollständig zusammengebaut werden. Der Schwimmkörper besteht aus stabilen, nicht verrottenden technischen Elementen. Diese sind umweltneutral, frost- und UV-beständig. Die Verankerung kann in einfacher Form mit Ankerseilen und Ballastgewichten auf dem Gewässergrund erfolgen. Am Plietenberger See wurden dafür schwere Steine verwendet.
Nach der Montage der Gestelle konnten die für den Transport zusammengerollten Matten aus Wasserpflanzen darauf ausgebreitet werden. Da die Insel auf dem Wasser schwimmt, befinden sich darauf nur Pflanzen, die mit frei im Wasser hängenden Wurzeln existieren und ihre Nahrung aufnehmen können. „Selbstverständlich handelt es sich ausschließlich um einheimische Arten“, betont Rietmann, der viele Jahre mit verschiedenen Gewächsen und Konstruktionen experimentiert hat. Zu diesen Pflanzen gehören beispielsweise Schilfrohr (Phragmites australis), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) und Kalmus (Acorus Calamus).
Die Pflanzen leben in einer Art Hydrokultur. So lange sie genügend Nährstoffe aus dem Wasser erhalten – das ist in Mitteleuropa nahezu überall gewährleistet – und keine toxischen Stoffe eingeleitet werden, regeneriert und entwickelt sich der Bestand kontinuierlich und bedarf keiner zusätzlichen Pflege. Wenn sie erst im Wasser sind, werden sich die Pflanzen sehr schnell auf der Insel ausbreiten und in die Höhe wachsen. Aber auch unterhalb der Wasseroberfläche werden sie mit ihrem Wurzelwerk ein intensives Wachstum entfalten. Das Wurzelwerk wird dabei die Grundlage für eine vielfältige Lebensgemeinschaft aus Klein- und Kleinstlebewesen. Für Jungfische bieten sie damit nicht nur Schutz, sondern auch einen Lebensraum mit reichlich Nahrungsvorkommen.
Schutzfunktion haben die Inseln für die Kleinfische auch gegenüber dem Kormoran. Gerade in Gewässern ohne Hindernissen sind die Fische nirgendwo vor Kormoranen sicher. Das kann zu einem drastischen Schwund der Kleinfische führen, wie man schon in einigen Gewässern erfahren musste. Unter der Insel ist ein Netzgehege bis zum Gewässerboden gespannt, in dem die Kleinfische für die unter Wasser jagenden Vögel unerreichbar sind.
Der Gewässerwart Ralf-Frank Böcker und seine ehrenamtlichen Helfer des FV Wüsting sind überzeugt von den Pflanzeninseln, die von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung finanziert wurden. Die Inseln werden in Zukunft sicher dazu beitragen, dass die verschiedenen Friedfisch- und Raubfischarten hier in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander leben.
Die Inseln bilden in dem See aber nicht nur einen neuen Lebensraum für Kleinfische, sie dienen darüber hinaus auch der Reinigung des Gewässers. Unter der Insel mit ihrer abgestimmten Pflanzenwelt entwickelt sich ein weit verzweigtes Wurzelsystem. Allein unter einem Quadratmeter Insel entstehen Wurzeln von über 100 Kilometer Länge. Das ergibt einen riesigen Siedlungsraum für Mikroorganismen, die von zentraler Bedeutung für die Selbsteinigung des Gewässers sind.
Die Schilfinseln von Hubert Rietmann haben sich schon in einigen Gewässer bewährt und sie dürften auch für andere Gewässerpächter interessant sein, die Probleme mit ihrem Bestand an Jung- und Kleinfischen haben. Informationen finden sich im Internet auf www.rietmann-oegi.de
Totholz für den Brinkumer See
Am Samstag, den 20. März, hat der Sportfischerverein Bremen-Stuhr e.V. Totholzbündel zur Strukturverbesserung in den vereinseigenen Brinkumer See eingebracht. Diese Maßnahme wurde auf Initiative des Vereins ergriffen. Bei der Durchführung haben der LFV Weser-Ems und die Hochschule Bremen mit dem Verein kooperiert
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Am Samstag, den 20. März, hat der Sportfischerverein Bremen-Stuhr e.V. Totholzbündel zur Strukturverbesserung in den vereinseigenen Brinkumer See eingebracht. Diese Maßnahme wurde auf Initiative des Vereins ergriffen. Bei der Durchführung haben der LFV Weser-Ems und die Hochschule Bremen mit dem Verein kooperiert
Bei dem See handelt es sich um ein typisches ehemaliges Abbaugewässer. Solche Gewässer sind in der Regel sehr strukturarm und weisen steil abfallende Kanten auf. Die Totholzbündel wurden in den flacheren Gewässerbereichen von 1,5 bis 3 Meter Tiefe eingebracht, um den Fischen dort Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
Der Verein plant, in Zukunft weitere derartige Maßnahmen zur Strukturverbesserung durchzuführen.