Auen und Seitengewässer
Wichtige Strukturen des Gewässersysteme
Reaktivierung eines Seitengewässers für die Lathener Beeke
Der Fischereiverein Lathen und Umgebung hat Anfang des Jahres 2025 gleich mit der nächsten Renaturierungsmaßnahme für die Lathener Beeke angefangen. Nachdem Ende des vergangenen Jahres ein neuer Auenbereich für das Gewässer geschaffen wurde, fand jetzt die Aufwertung eines vorhandenen Seitengewässers statt. Das bestehende Seitengewässer stellte in seiner bisherigen Form keinen geeigneten Lebensraum für Fische, Amphibien und Libellen dar. Durch die Maßnahme soll das Gewässer strukturiert werden, sodass es wieder als bedeutender Lebensraum fungieren und wieder wichtige Funktionen im Naturhaushalt einnehmen kann.
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Der Fischereiverein Lathen und Umgebung hat Anfang des Jahres gleich mit der nächsten Renaturierungsmaßnahme für die Lathener Beeke angefangen. Nachdem Ende des vergangenen Jahres ein neuer Auenbereich für das Gewässer geschaffen wurde, findet jetzt die Aufwertung eines vorhandenen Seitengewässers statt.
Das bestehende Seitengewässer stellte in seiner bisherigen Form keinen geeigneten Lebensraum für Fische, Amphibien und Libellen dar. Durch die Maßnahme soll das Gewässer strukturiert werden, sodass es wieder als bedeutender Lebensraum fungieren und wieder wichtige Funktionen im Naturhaushalt einnehmen kann. Das Gewässer soll vor allem Fischen als Reproduktions-, Aufwuchs- und Überwinterungshabitat sowie Libellen und Amphibien als Fortpflanzungshabitat dienen.
Mit der Maßnahme soll eine optimierte Ausgestaltung der Anbindung der Lathener Beeke zum vorhandenen Stillgewässer sowie eine Aufwertung des Stillgewässers selbst erreicht werden. Das Stillgewässer soll zu einem geeigneten Lebensraum für Fische, Libellen und Amphibien entwickelt werden. Arten, die in ihrem Entwicklungszyklus auf verschiedene Gewässertypen und den Wechsel zwischen diesen Gewässern angewiesen sind, finden somit wieder ein geeignetes Habitat.
Die vorhandene Anbindung des Seitengewässers an die Lathener Beeke ist durch eine suboptimale Strömungsverteilung und damit verbunden einem ungünstigen Sedimenttransport geprägt. Durch ausgeprägte Sedimentationsprozesse führten diese Bedingungen bereits zu einer Verlandung eines Teilbereiches der Mündung. Um die Situation zu verbessern, ist es vorgesehen, eine Teilanbindung des Seitengewässers von der Lathener Beeke abzubinden. Die zweite, flussabwärts liegende Verbindung zwischen Stillgewässer und Lathener Beeke bleibt bestehen, sodass die laterale Vernetzung und damit verbunden, ein Wechsel der Organismen zwischen Still- und Fließgewässer, konstant möglich ist.
Zudem ist eine Entschlammung des Gewässers notwendig, um einer zunehmenden Verlandung entgegenzuwirken. Der anfallende Aushub wird auf eine landwirtschaftliche Fläche verbracht. Weiter ist eine Anpassung des Uferprofils am Stillgewässer vorgesehen. Das aktuell steile Profil stellt ungünstige Bedingungen für viele Organismen dar, indem es z. B. Amphibien den Wechsel zwischen Land- und Wasserlebensraum erschwert.
Durch den Verein erfolgt nach der unmittelbaren Bautätigkeit die Entfernung von wahrscheinlich aufkommendem Gehölzaufwuchs. Viele Organismen wie Amphibien, Libellen oder Reptilien sind auf besonnte Lebensräume, ursprüngliche Pionierstandorte, angewiesen. Solche Lebensräume sind in der heute überprägten Kulturlandschaft rar, womit ein bedeutender Anteil des Biodiversitätsverlustes von Auenlandschaften begründet werden kann.Seitengewässer als Rückzugs- und Reproduktionshabitate fehlen aufgrund umfangreicher Meliorationsmaßnahmen in der Historie heute weitestgehend an unseren Fließgewässern. Dabei kommt diesen Stillgewässern eine bedeutende Rolle im Lebenszyklus vieler Organismen(-gruppen) zu. Die verbliebenen Seitengewässer verlanden – vor allem bei Gehölzbestand im Uferbereich – zudem durch die natürliche Sukzession, sodass diese im Laufe der Zeit ebenfalls verloren gehen. Da aufgrund fehlender fließgewässertypischer Dynamik i. d. R. keine neuen Seitengewässer entstehen ist es unbedingt erforderlich, die vorhandenen Gewässer zu erhalten und zu verbessern.
Langfristig soll sich ein wertvolles, strukturreiches Seitengewässer der Lathener Beeke entwickeln, welches über viele Jahre und Jahrzehnte in dynamischem Austausch mit dem Fließgewässer den aquatischen Organismen Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Durch die Maßnahme entsteht ein neuer Lebensraum, der einen ständigen Wechsel der Organismen zwischen Haupt- und Nebengewässer erlaubt. Damit gehen weitreichende positive Effekte auf die Organismenbestände in der gesamten Lathener Beeke einher. Durch die ortsnahe Lage der Projektfläche ist von einer entsprechenden Öffentlichkeitswirksamkeit und Sensibilisierung der Bevölkerung für die aquatischen Lebensräume und Organismen auszugehen.
Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. wurde im Jahr 1935 gegründet und hat derzeit etwa 2.500 Mitglieder. Der Verein hat an etwa 210 ha Wasserfläche die Fischereirechte und setzt sich hier satzungsgemäß für die Hege und Pflege der aquatischen Lebensräume ein. Außerdem betreibt der Verein ein eigenes Bruthaus, um die Bestände der anadromen Meerforelle (Salmo trutta) und der potamodromen Quappe (Lota lota) zu stützen. In der Vergangenheit wurden bereits einige und z. T. große Revitalisierungsmaßnahmen an den vom Verein bewirtschafteten Gewässern durchgeführt. U. a. wurden mehrere Laufverlängerungen an der Melstruper Beeke, die Anlage von Auenlebensräumen an der Melstruper Beeke und die Initiierung einer naturnahen Uferentwicklung an einem Ems-Altarm durchgeführt.
Auenstrukturen für die Lathener Beeke
Nachdem an der Lathener Beeke bereits ein Projekt zur direkten Renaturierung des Fließgewässers mit dem Ziel einer verstärkten Eigendynamik im Vordergrund stand, wurden nun vom Fischereiverein Lathen und Umgebung Maßnahmen zur Renaturierung des Umlandes der Beeke getroffen. Dieses Projekt an der Lathener Beeke in Bereich Buchenweg begann am 29. November 2024 mit umfangreichen Baggerarbeiten. Durch das Projekt wurde die Verbindung und Wechselwirkung der Lathener Beeke mit angrenzenden Flächen reaktiviert, sodass langfristig naturraumtypische und vielgestaltige Auenlebensräume entstehen können.
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Nachdem an der Lathener Beeke zunächst ein Projekt zur direkten Renaturierung des Fließgewässers mit dem Ziel einer verstärkten Eigendynamik im Vordergrund stand, wurden nun vom Fischereiverein Lathen und Umgebung Maßnahmen zur Renaturierung des Umlandes der Beeke getroffen.
Das neue Projekt an der Lathener Beeke in Bereich Buchenweg begann am 29. November 2024 mit umfangreichen Baggerarbeiten. Durch das Projekt wird die Verbindung und Wechselwirkung der Lathener Beeke mit angrenzenden Flächen reaktiviert, sodass langfristig naturraumtypische und vielgestaltige Auenlebensräume entstehen können. Über eine Flutmulde werden die Flächen bei entsprechendem Wasserstand regelmäßig von der Lathener Beeke gespeist. Durch die auentypischen Kleingewässer mit der umgebenden Feuchtwiese entstehen u. a. Lebensräume für Fische, Amphibien und Libellen. Zudem soll sich eine Feuchtwiese mit standortgerechter Vegetation etablieren.
Intakte Auenlebensräume sind in der heute überprägten Kulturlandschaft selten. Dabei stellen diese natürlicherweise eine der artenreichsten Ökosysteme dar. Eine Vielzahl von Organismen ist auf die dynamischen Prozesse des Fließgewässers mit der Aue angewiesen (z. B. temporäre Auengewässer als Aufwuchshabitate für die Quappe, Uferabbrüche und Steilwände für Eisvogel und Uferschwalbe, Weichholzauwald für den Biber). Zudem sind die Auen von überragender Bedeutung für den Biotopverbund. Mithilfe dieser Maßnahme soll ein wesentlicher Beitrag zur Förderung der Biodiversität und des Biotopverbundes erfolgen.Ziel der Maßnahme ist eine laterale Vernetzung der Lathener Beeke und angrenzendem Auenbereich. Durch die Vernetzung sollen Überschwemmungsbereiche geschaffen werden, die bei Hochwasserereignissen temporär geflutet werden können. Es ist die Entstehung einer Feuchtwiese mit auentypischen Kleingewässern vorgesehen. Durch die Reaktivierung auentypischer, dynamischer Prozesse soll die Ausprägung eines kleinräumig vernetzten Mosaikes von Lebensräumen initiiert werden, das geeignete Habitate für eine Vielzahl von Organismen, wie z. B. Fischen, Libellen und Amphibien bietet.
Die für die Maßnahmen vorgesehenen Flächen stellen bereits aktuell Feuchtstandorte dar. Durch eine jeweils kleinräumige Uferabflachung der Lathener Beeke westlich sowie östlich des Buchenwegs soll die Anbindung der Aue erfolgen. Dazu ist es notwendig, kleinräumig Gehölzbestände zu entfernen. Dies geschieht zu jeder Zeit unter Berücksichtigung naturschutzrelevanter Aspekte und ausschließlich außerhalb der Brut- und Setzzeit. Die Gehölzentfernung dient der Besonnung der Fläche und der Auengewässer. Viele Organismen wie Amphibien, Libellen oder Reptilien sind auf besonnte Lebensräume, ursprüngliche Pionierstandorte, angewiesen.
Solche Lebensräume sind in der heute überprägten Kulturlandschaft rar, womit ein bedeutender Anteil des Biodiversitätsverlustes von Auenlandschaften begründet werden kann. Auch der Vegetationsentwicklung und damit verbunden, der Ausprägung einer artenreichen Feuchtwiese, kommt die kleinräumige Gehölzentnahme zugute. Die Profilierung der Kleingewässer erfolgt unter Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten, womit eine optimale Integration in die Fläche gewährleistet wird. Vorgesehen ist jedoch eine Diversität in der Größe und Tiefe der Kleingewässer.
Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. hat bereits in der Vergangenheit diverse Projekte im Bereich des Natur- und Artenschutzes in ehrenamtlichem Engagement durchgeführt. Im Zuge dieses Projektes sind ebenfalls ehrenamtliche Arbeitsstunden vorgesehen (Vgl. Kosten- und Finanzierungsplan). Darüber hinaus erfolgt auch die Unterhaltung der neuen Auenlebensräume im Ehrenamt durch den Fischereiverein in Form der beobachtenden Unterhaltung. Es ist zu erwarten, dass insbesondere die Entfernung von Gehölzaufwuchs in der Anfangszeit anfällt.
Langfristig sollen sich wertvolle, strukturreiche Auenlebensräume mit einer standortgerechten Vegetation entwickeln. Diese sollen weitestgehend der Sukzession überlassen werden und nur unbedingt notwendige Unterhaltungsarbeiten erfolgen. Somit stellen die Flächen über viele Jahre und Jahrzehnte bedeutende Lebensräume für das aquatische Milieu gebundenen Organismen dar. Durch die ortsnahe Lage der Projektflächen ist von einer entsprechenden Öffentlichkeitswirksamkeit auszugehen, die über die lokale Presse verstärkt wird. Auch im Hinblick auf die Wasserretention in der Fläche und der Grundwasserneubildung gehen von dem Projekt langfristig positive Effekte aus.
Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. wurde im Jahr 1935 gegründet und hat derzeit etwa 2.500 Mitglieder. Der Verein hat an etwa 210 Hektar Wasserfläche die Fischereirechte und setzt sich hier satzungsgemäß für die Hege und Pflege der aquatischen Lebensräume ein. Außerdem betreibt der Verein ein eigenes Bruthaus, um die Bestände der anadromen Meerforelle (Salmo trutta) und der potamodromen Quappe (Lota lota) zu stützen. In der Vergangenheit wurden bereits einige und z. T. große Revitalisierungsmaßnahmen an den vom Verein bewirtschafteten Gewässern durchgeführt. U. a. wurden mehrere Laufverlängerungen an der Melstruper Beeke, die Anlage von Auenlebensräumen an der Melstruper Beeke und die Initiierung einer naturnahen Uferentwicklung an einem Ems-Altarm durchgeführt.
Ein neuer Seitenarm für die Vechte
Mitte September 2022 begannen die Arbeiten zur Herstellung eines naturnahen Seitengewässers für die Vechte südlich der Ortschaft Esche. Dort wurde ein Nebengewässer mit einer Fläche von rund 7500 Quadratmetern und einer Tiefe bis zu 3 Metern angelegt.
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Mitte September begannen die Arbeiten zur Herstellung eines naturnahen Seitengewässers für die Vechte südlich der Ortschaft Esche. Dort wurde ein Nebengewässer mit einer Fläche von rund 7500 Quadratmetern und einer Tiefe bis zu 3 Metern angelegt.
Das neue Seitengewässer hat eine Verbindung zur Vechte erhalten, so dass es die Funktion eines Altarms erfüllen kann und für aquatische Organismen als geeigneter Lebensraum zur Verfügung steht. Besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wird dieses Gewässer einen wichtigen Rückzugsraum darstellen und den Wasserbewohnern die erforderlichen Habitatstrukturen zur Fortpflanzung bieten.
Die Verbindung zur Vechte erfolgt über einen etwa 8 bis 10 Meter breiten Graben (Sohlbreite), der ganzjährig eine Mindestwassertiefe von ca. 1,5 Metern aufweist, um so den freien Wechsel der Organismen zu ermöglichen. Die morphologische Gestaltung des Altgewässers orientiert sich dabei an der natürlichen Entstehung von Altarmen. Der Altarm wurde also mit Prall- und Gleitufern gestaltet und auch die Sohltiefe variiert dementsprechend.
Der anfallende Bodenaushub wurde aus dem gesetzlichen Überschwemmungsgebiet verbracht. Die genaue Linienführung und Dimensionierung sowie der Verbleib des Bodenaushubs erfolgte im Rahmen der Umweltbaubegleitung (UBB) durch den Fischereibiologen des Landesfischereiverbandes Weser-Ems in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde. Die weitere Verwendung des schadstofffreien Bodenaushubs konnte im Rahmen des laufenden Flurbereinigungsverfahrens mit geregelt werden. Die endgültige Gestaltung des Gewässers orientierte sich an den vorhandenen Geländeverhältnissen.
Altarme haben für die Flora und Fauna eine vielfältige Bedeutung und stellen daher einen wichtigen Lebensraum dar. Die Entstehung derartiger Strukturen erfolgt im Rahmen der natürlichen Flussdynamik. Aufgrund vielfältiger Nutzungen unserer Landschaft wurde die natürliche Flussdynamik weitestgehend unterbunden, so dass keine Altarme mehr entstehen. In Folge natürlicher Sukzession verlieren die noch vorhandenen Altarme an der Vechte insbesondere für die aquatischen Organismen immer mehr an Bedeutung.Da die Vechte über weite Strecken stark ausgebaut wurde, konnte mit der Erstellung des Altarms insbesondere in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wieder ein wichtiger Rückzugsraum für viele Organismen geschaffen werden.
Das Projekt ist im Rahmen des 1989 ins Leben gerufenen landesweiten Fließgewässerschutzsystems zur Wiederherstellung und Entwicklung eines durchgängigen, naturnahen und ökologisch funktionsfähigen Gewässernetzes zu sehen. Die Gewässer dieses Netzes sollen als Vorranggebiete für den Naturschutz die typischen, in Niedersachsen von Natur aus vorkommenden, Fließgewässertypen einschließlich ihrer charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt repräsentieren und nachhaltig sichern.Abhängig von den verschiedenen naturräumlichen Regionen und den Haupteinzugsgebieten der großen Flusssysteme unterscheidet das Fließgewässerschutzsystem Gewässer mit verschiedenen Funktionen: Verbindungsgewässer, Hauptgewässer 1. und 2. Priorität und ihre Nebengewässer. Die Vechte wurde dabei als Verbindungsgewässer eingestuft. Diese durchfließen mehrere naturräumliche Regionen auf so langer Strecke, dass der überwiegende Teil der dort vorhandenen Gewässer in sie einmündet. Ihre ökologische Funktion besteht darin, dass sie für Lebewesen die Durchgängigkeit vom Meer bis zu den Quellläufen herstellen und alle nachgeordneten Fließgewässer miteinander verbinden. Um die ökologischen Funktionen erfüllen zu können, ist die Verbesserung der Biotopqualität von Fließgewässer und ihrer Aue eine zentrale Anforderung.
Die Maßnahme ist auch vor dem Hintergrund der Wasserrahmenrichtlinie für Europa zu sehen.
Die EU-Kommission verfolgt mit der Wasserrahmenrichtlinie folgende Ziele einer nachhaltigen Wasserpolitik:
• Schutz und Verbesserung des Zustands der aquatischen Ökosysteme
• Langfristiger Schutz vorhandener Wasserressourcen
• Schutz der Bevölkerung vor Überschwemmungen und Dürren
Die EU-Mitgliedsstaaten wurden in der Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet, spätestens bis zum Jahr 2027 einen „guten ökologischen Zustand" für alle Oberflächengewässer und einen „guten mengenmäßigen und chemischen Zustand" für das Grundwasser zu erreichen und zu erhalten (Verschlechterungsverbot). Der „gute ökologische Zustand" der Oberflächengewässer ist in erster Linie auf die Vielfältigkeit vorhandener Pflanzen- und Tierarten ausgerichtet, vorausgesetzt wird dabei eine naturnahe Gewässerstruktur und die Einhaltung chemischer Emissions- und Immissionsgrenzwerte.
Das Projektgelände liegt im Bearbeitungsgebiet Vechte, im Wasserkörper 32003 Vechte Neuenhaus – Laar. Der chemische Gesamtzustand in diesem Bereich wird als schlecht bewertet, der ökologische Zustand als mäßig. Die Vechte zwischen Neuenhaus und Laar ist durch Begradigung, Ausbau zum Trapezprofil sowie teilweise mit Verwallung- sowie Stauregulierung (Kulturstau) überwiegend sehr stark verändert. Ziel aller Maßnahmen sollte daher die Herstellung möglichst natürlicher Fließgewässerdynamik einschließlich Durchgängigkeit und gleichzeitiger Erhöhung der Strukturvielfalt in Sohle, Ufer und Umfeld sein.Im Rahmen des Gewässerwettbewerbes "Bach im Fluss" wurde das Projekt 2024 mit dem zweiten Platz in der Kategorie Ehrenamt ausgezeichnet.
Auenleben für die Melstruper Beeke
Im Juni 2022 wurden die Arbeiten zur Schaffung eines Auenlebensraums für die Melstruper Beeke durch den Fischereiverein Lathen und Umgebung abgeschlossen. Die Planungen zu dem Projekt hatten bereits im März 2020 begonnen. Die Bauausführung begann Mitte April dieses Jahres.
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Im Juni wurden die Arbeiten zur Schaffung eines Auenlebensraums für die Melstruper Beeke durch den Fischereiverein Lathen und Umgebung abgeschlossen. Die Planungen zu dem Projekt hatten bereits im März 2020 begonnen. Die Bauausführung begann Mitte April dieses Jahres.
Mit dem neu geschaffenen Auenbereich hat die Melstuper Beeke eine wichtige zusätzliche Gewässerstruktur erhalten, die als Überschwemmungsbereich bei Hochwasserereignissen teilweise temporär geflutet werden kann, die in Teilbereichen aber auch eine dauerhafte Verbindung zur Melstruper Beeke aufweist. Die neu geschaffene Altarmstruktur wurde so angelegt, dass die Gewässertiefe und die Ufermorphologie variieren. An der tiefsten Stelle ist der Altarm etwa 1,5 Meter tief. Die Anlage von weiteren Kleingewässer erfolgte so, dass sie nur bei höheren Wasserständen zeitweise mit der Melstruper Beeke in Verbindung stehen.
Die bereits vor Baubeginn vorhandene Grünland-Vegetation wurde während der Bauphase in Soden abgenommen und wieder unmittelbar an den neuen Strukturen ausgelegt. Dieses Vorgehen verhindert das übermäßige Aufkommen unerwünschter Pioniervegetation (z. B. Weide, Birke). Die Vegetationssoden wuchsen schnell wieder an. Es ist zu erwarten, dass sich die Vegetation an die feuchteren Standortbedingungen anpasst und langfristig die Charakterarten der Feuchtwiese dominieren. Die Wiese mitsamt der Gewässer soll auch langfristig besonnt bleiben, da viele Organismen wie Amphibien, Libellen oder Reptilien auf besonnte Lebensräume, ursprüngliche Pionierstandorte, angewiesen sind. Solche Lebensräume sind in der heute überprägten Kulturlandschaft rar, womit ein bedeutender Anteil des Biodiversitätsverlustes von Auenlandschaften begründet werden kann. Auch der Vegetationsentwicklung und damit verbunden, der Ausprägung einer artenreichen Feuchtwiese, kommt der gehölzfreie Bereich zugute. Der an der Melstruper Beeke vorhandene Unterhaltungsweg wurde erhalten, indem ein Rahmendurchlass über das neue Gewässer geführt wurde.
Zusätzlich wurden Strömungslenker aus Kartoffellesesteinen im bestehenden Profil der Melstruper Beeke errichtet. Diese reaktivieren eine dynamische Strömungsverteilung, die zur Ausbildung diverser Strukturen wie Prall- und Gleithängen führt. Darüber hinaus kommt es zu einer Erhöhung der Tiefenvarianz. Turbulenzen sorgen für einen erhöhten Sauerstoffeintrag. Das Lückensystem der Strömungslenker stellt einen essentiell notwendigen Lebensraum für Arten(-gruppen) des Makrozoobenthos dar.
Die Lesesteine, die in das Gewässerprofil eingebaut wurden, stammen von landwirtschaftlichen Flächen in unmittelbarer Nähe der Projektfläche. Somit waren keine großen Transportwege erforderlich, und es fand ausschließlich naturraumtypisches Material Verwendung.
Durch die Reaktivierung auentypischer, dynamischer Prozesse soll die Ausprägung eines kleinräumig vernetzten Mosaikes von Lebensräumen initiiert werden, das geeignete Habitate für eine Vielzahl von Organismen wie z. B. Fischen, Libellen und Amphibien bietet. Im bestehenden Gewässerprofil sollen sich durch die neu eingebauten Strömungslenker überdies fließgewässertypische, eigendynamische Prozesse entwickeln, mit denen die Ausbildung diverser Strukturen wie Prall- und Gleithänge, Kolke und Rauschen einhergehen sollen.
Dass die Maßnahme voraussichtlich zu einem vollen Erfolg werden wird, deutete sich bereits an, ehe sie abgeschlossen war. Denn noch während der Arbeiten war erkennbar, wie prächtig sich die Vegetation entwickelt, und es siedelten sich schon die ersten Fische, Wasservögel, Amphibien und Libellen an.
Das Projekt mit dem Fischereiverein Lathen und Umgebung als Träger wurde in Kooperation mit dem Landkreis Emsland, der Gemeinde Fresenburg, Unterhaltungsverband 102 „Ems III“ und dem Angelfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems, der die Planung und die fachliche Baubegleitung übernahm, realisiert.
Die Finanzierung des Projektes mit einem Kostenvolumen von rund 60.000 Euro erfolgte durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, den Landkreis Emsland sowie aus Eigenmitteln des Vereins. Die Ausführung der Bauarbeiten lag in den Händen der Firma Kruse Erdbau.
Kaum ist dieses Projekt abgeschlossen, geht es für den Fischereiverein Lathen und Umgebung weiter mit Projekten an der Lathener Beeke, die im Herbst dieses Jahres umgesetzt werden sollen.
Eine Flachwasserzone für die Jade
Ende März rückte schweres Baugerät an der Jade östlich der Gemeinde Jade an. Den Hintergrund für den maschinellen Eingriff in den Boden bildete ein Umweltprojekt des Fischereivereins Jade-Wapel. Zur biologischen Aufwertung der Jade sollte nämlich ein naturnahes Seitengewässer mit Anschluss an das Fließgewässer geschaffen werden.
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Ende März rückte schweres Baugerät an der Jade östlich der Gemeinde Jade an. Den Hintergrund für den maschinellen Eingriff in den Boden bildete ein Umweltprojekt des Fischereivereins Jade-Wapel. Zur biologischen Aufwertung der Jade sollte nämlich ein naturnahes Seitengewässer mit Anschluss an das Fließgewässer geschaffen werden.
Flache Nebengewässer haben für die Flora und Fauna der Flüsse und Bäche eine vielfältige Bedeutung. Für zahlreiche Tiere und Pflanzen stellen sie einen wichtigen Lebensraum dar. Normalerweise entstehen solche Strukturen im Zuge der natürlichen Gewässerdynamik. Aufgrund der vielfältigen Nutzung unserer Landschaften wurden diese dynamischen Prozesse jedoch unterbunden und ihre Ergebnisse teilweise beseitigt. Mit der Folge, dass die wichtigen Gewässerstrukturen kaum noch vorhanden sind und auch nicht mehr entstehen können.
Der FV Jade-Wapel hat unter Federführung seines Vorsitzenden Klaus Brandt deshalb mit seinem Projekt nachgeholfen und gewissermaßen auf künstlichem Wege vollbracht, was natürlich kaum noch möglich ist. Bei der Anlage des etwa 500 Quadratmeter großen Nebengewässers wurde der Verein von den anderen beiden Vereinen der Jade-Pacht- und Besatzgemeinschaft, dem SFV Varel und dem FV Rastede unterstützt. Der Landesfischereiverband Weser-Ems stand mit fachlicher Beratung zur Seite.
Mit seiner Fertigstellung am 1. April erhielt das Seitengewässer über einen bereits vorhandenen Graben eine Verbindung zur Jade. So kann es für die aquatischen Organismen des Fließgewässers die Funktion einer Laich- und Flachwasserzone erfüllen. Der Seitenarm übernimmt damit die wichtige Aufgabe eines Lebensraumes, der besonders in Hochwasserphasen und im zeitigen Frühjahr ein Rückzugsgebiet darstellt, das für Wasserbewohner die notwendigen Habitatstrukturen zur Fortpflanzung aufweist und ihnen damit das Überleben sichert.
Das Projekt wurde auf einer an die Jade grenzenden Grünfläche durchgeführt, auf der kein Gehölz vorhanden war und keine Beeinträchtigung von Pflanzen und Tieren im Rahmen der Bauausführung erfolgte. Die Genehmigung zu Durchführung des Projektes erfolgte durch den Landkreis Wesermarsch, mit dem von Seiten des Vereins und Verbandes eine gute Zusammenarbeit gepflegt wird.
Die bisherige und auch künftige Unterhaltung des Verbindungsgrabens zur Jade erfolgt durch den Entwässerungsverband Jade, mit dem bei der Durchführung von Gewässerprojekten seit vielen Jahren zuverlässigen kooperiert werden kann.
Wo ein Gewässer entsteht, gab es zuvor Land, das einen Besitzer hatte. In diesem Fall wurde von Seiten der Landwirtschaft eine Landfläche zu Verfügung stellte, was einen guten Beleg dafür liefert, dass Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.
Dass Naturschutz in der Regel nicht kostenlos zu haben ist, versteht sich, wenn man die Arbeitsstunden der Bauarbeiten in Rechnung stellt. In diesem Fall hat sich einmal mehr die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung um die finanzielle Unterstützung eines wertvollen Gewässerprojektes verdient gemacht.
Neuer Altarm für die Ems bei Hüntel
Im September 2020 wurden bei Hüntel die Geländearbeiten zur Schaffung eines Altarms im Seitenschluss zur Ems durchgeführt. Das Projekt wurde gemeinsam vom ASV Hüntel Holthausen als Projektträger und dem LFV Weser-Ems, der die Planung und die fachliche Baubegleitung übernommen hat, durchgeführt. Mit einer Länge von 230 Metern entstand mit dem Altarm ein wichtiger neuer Lebensraum mit vielfältiger Bedeutung für Flora und Fauna.
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Im September 2021 wurden bei Hüntel die Geländearbeiten zur Schaffung eines Altarms im Seitenschluss zur Ems durchgeführt. Das Projekt wurde gemeinsam vom ASV Hüntel Holthausen als Projektträger und dem LFV Weser-Ems, der die Planung und die fachliche Baubegleitung übernommen hat, durchgeführt.
Mit einer Länge von 230 Metern entstand mit dem Altarm ein wichtiger neuer Lebensraum mit vielfältiger Bedeutung für Flora und Fauna. Die natürliche Gewässerdynamik, die früher zur Entstehung von Altarmen und Auengewässern geführt hat, wird heute durch die Nutzung der Landschaften weitgehend unterbunden. Umso wichtiger ist es, dass solche Strukturen von Menschenhand geschaffen werden.
Das Seitengewässer hat eine Verbindung zur Ems bekommen, so dass die aquatischen Organismen einen geeigneten Lebensraum erhalten, von dem aus ein Austausch mit dem Fließgewässer möglich ist. Das Seitengewässer wird dann in Hochwasserphasen und im zeitigen Frühjahr einen wichtigen Rückzugsraum mit geeigneten Habitatsstrukturen zur Fortpflanzung der Wasserbewohner darstellen.
Die Verbindung zur Ems erfolgt über einen 6 bis 8 Meter breiten Graben, der das ganze Jahr hindurch eine Wassertiefe von mindesten 1 Meter aufweist. So soll ein freier Wechsel der Organismen zwischen den Gewässern gewährleistet werden.
Der Altarm erhielt eine Ausdehnung von etwa 6500 Quadratmeter. Die maximale Wassertiefe liegt bei etwa 1,8 Meter. Zu den Uferbereichen läuft das Gewässer flach aus.
Das Projekt wurde gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, der HEH-Essmann-Stiftung, der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland, der Umweltstiftung Weser-Ems und der Stiftung Emsländische Gewässerlandschaften.
Einen eindrucksvollen Videofilm zu dem Projekt findet man auf der Homepage des ASV Hüntel-Holthausen www.asv-huentel-holthausen.de
Ein neues Nebengewässer für die Ems bei Lathen
Am 27. Februar 2021 begannen die Erdarbeiten für die Anlage eines neuen Seitengewässers der Ems in der Gemarkung Niederlangen westlich von Lathen. Hier bot sich die Möglichkeit, eine Fläche der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland zu nutzen, um ein naturnahes Nebengewässer für den Fluss zu schaffen.
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Am 27. Februar begannen die Erdarbeiten für die Anlage eines neuen Seitengewässers der Ems in der Gemarkung Niederlangen westlich von Lathen. Hier bot sich die Möglichkeit, eine Fläche der Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland zu nutzen, um ein naturnahes Nebengewässer für den Fluss zu schaffen. Das geplante Seitengewässer soll eine Verbindung zur Ems erhalten, so dass es die Funktion eines Altarms erfüllen kann und für aquatische Organismen als geeigneter Lebensraum zur Verfügung steht.
Altarme haben für die Flora und Fauna eine vielfältige Bedeutung und stellen daher einen wichtigen Lebensraum dar. Die Entstehung derartiger Strukturen erfolgt im Rahmen der natürlichen Flussdynamik. Aufgrund vielfältiger Nutzungen unserer Landschaft wurde diese natürliche Flussdynamik an der Ems über weite Strecken unterbunden, so dass keine Altarme mehr entstehen. In Folge natürlicher Sukzession verlieren die noch vorhandenen Altarme, insbesondere für die aquatischen Organismen, immer mehr an Bedeutung. Umso wichtiger ist die Schaffung derartiger Strukturen.
Besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wird das neu geschaffene Gewässer für die Bewohner der Ems einen wichtigen Rückzugsraum darstellen und geeignete Habitatstrukturen zur Fortpflanzung bieten. Die Verbindung zur Ems soll über einen etwa 8 bis 10 Meter breiten Graben erfolgen, der ganzjährig eine Mindestwassertiefe von etwa 1,20 Metern aufweist, um so den freien Wechsel der Organismen zu ermöglichen.
Die voraussichtliche Ausdehnung des Seitengewässers ist mit etwa 10.700 Quadratmetern anzusetzen. Mit diesen Ausmaßen handelt es sich um eines der größten Projekte, die von den Mitgliedsvereinen des LFV Weser-Ems durchgeführt wurden. Die maximale Wassertiefe wird bei etwa 2 Metern liegen. Zu den Uferbereichen wird das Gewässer flach auslaufen. Die Sohle des neuen Stillgewässers wird morphologisch divers gestaltet, so dass sich vielfältige Strukturen ergeben.
Im Rahmen der Bauausführung ist mit einem Bodenanfall in Höhe von ca. 20.300 Kubikmetern zu rechnen. Dabei entfallen etwa 9.630 Kubikmeter auf Abgrabungsvolumina oberhalb des Dauerwasserspiegels von 6,10 mHN, sowie 10.700 Kubikmeter Bodenaushub unterhalb dieser Höhenlage. Der überwiegende Teil des Bodenabtrags (ca. 14.480 Kubikmeter) wird aus dem gesetzlich festgelegten Überschwemmungsgebiet verbracht. Der verbleibende Anteil wird zur Herstellung des neuen Sommerdeichs (ca. 500 Meter) verwendet. Der neue Deich wird mit einer Mindesthöhe von 8,10 mHN, einer Kronenbreite von 3 Metern sowie einer Böschungsneigung von 1:3 erstellt.
Das Projekt wird unter der Leitung des Fischereivereins Lathen durchgeführt. Der Landesfischereiverband Weser-Ems ist an der Planung beteiligt und begleitet die Maßnahme fachlich. An der Finanzierung ist maßgeblich die Bingo-Umweltstiftung beteiligt. Finanzielle Unterstützung für das Projekt gab es außerdem vom FV Lathen, dem Landkreis Emsland, der Naturschutzstiftung Emsland, der Stiftung Emsländische Gewässerlandschaften und dem LFV Weser-Ems. Zum Gelingen des Projektes haben das örtliche Wasser- und Schifffahrtsamt, der Wasser- und Bodenverband und die Untere Naturschutzbehörde beigetragen.
Lobens- und dankenswert ist die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Einrichtungen bei diesem großen Gemeinschaftsprojekt. Vor allem die gute Kooperation mit der Naturschutzstiftung zeigt, dass es ein enges und fruchtbares Miteinander zwischen Angelvereinen und –verband und Umweltschützern geben kann. Das Projekt zeigt, dass Angler und Umweltschützer an einem Strang ziehen und für beide Parteien Gutes tun können.
Der Durchstich zur Ems wird voraussichtlich zum Ende des Jahres erfolgen, so dass dann für die Wasserbewohner ein Standortwechsel zwischen Ems und Seitenarm möglich ist.
Die Entwicklung des Projekts wird durch Filmaufnahmen aus der Luft von Helmut Felthaus dokumentiert. Die Aufnahmen sind auf Youtube unter „Lathen Renaturierungsprojekt Ems Niederlangen“ zu sehen. Außerdem machen wir vom Verband Filmaufnahmen vom Boden, bei denen wir unter anderem Stimmen von Vertretern der beteiligten Einrichtungen einfangen. Einen kleinen Film haben wir bereits auf der Facebook-Seite des Verbandes eingestellt.
Wenn das Projekt fertiggestellt ist, werden wir aus dem erstellten Material einen Gesamtfilm produzieren, den es dann auf unserem Youtube-Kanal zu sehen geben wird.
Ein neues Nebengewässer für den Mersbach
Ende Januar 2017 wurden die Arbeiten zur Anlage eines Stillgewässers für den Mersbach durchgeführt. Mit der Maßnahme wurde im Mündungsbereich des Mersbachs nördlich der Stadt Haren an der Ems ein naturnahes Seitengewässer erstellt.
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Ende Januar 2017 wurden die Arbeiten zur Anlage eines Stillgewässers für den Mersbach durchgeführt. Mit der Maßnahme wurde im Mündungsbereich des Mersbachs nördlich der Stadt Haren an der Ems ein naturnahes Seitengewässer erstellt. Das neu angelegte Gewässer hat eine Verbindung zum Mersbach erhalten, so dass es die Funktion eines Auengewässers erfüllen kann. Es wird damit den aquatischen Organismen als wichtiger Lebensraum zur Verfügung stehen. Besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wird das Gewässer einen wichtigen Rückzugsraum mit geeigneten Habitatsstrukturen für die aquatische Fauna bieten.
Der Anschluss an den Mersbach erfolgte über einen etwa 4 bis 5 Meter breiten Graben, der ganzjährig eine Mindestwassertiefe von ca. 0,7 Meter aufweist, um so den freien Wechsel der Organismen zu ermöglichen. Die Ausdehnung des Seitengewässers beträgt etwa 1500 Quadratmeter. Die maximale Wassertiefe liegt bei etwa 1 bis 1,5 Metern. Zu den Uferbereichen läuft das Gewässer flach aus, um den an die Wasserwechselzone angepassten Tieren und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Der anfallende Bodenaushub mit einem Volumen von ca. 1500 Kubikmetern wurde aus dem gesetzlich festgelegten Überschwemmungsgebiet verbracht.
Die biologische Baubegleitung erfolgte durch den Fischereibiologen des Landesfischereiverbandes Weser-Ems. Projektträger ist der SAV Haren/Ems. Zusätzlich zum Sportanglerverein sind als Geldgeber an dem Projekt beteiligt, die Ferdinand-Quirll-Stiftung, die Bingo-Umweltstiftung, die Naturschutzstiftung Landkreis Emsland und erstmals aktiv auch die im vergangenen Jahr gegründete Stiftung Emsländische Gewässerlandschaften.
Entwicklung eines Kleingewässers in Esterwegen
Nahe der Ohe bei Esterwegen fanden Mitte März 2017 Bodenarbeiten an einem Kleingewässer statt. Die Maßnahme diente der Wiederherstellung von aquatischem Lebensraum durch Entschlammung und kleinräumige Vergrößerung des Gewässers. Weiterhin sollte eine Anbindung zur Ohe geschaffen werden.
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Nahe der Ohe bei Esterwegen fanden Mitte März 2017 Bodenarbeiten an einem Kleingewässer statt. Die Maßnahme diente der Wiederherstellung von aquatischem Lebensraum durch Entschlammung und kleinräumige Vergrößerung des Gewässers. Weiterhin sollte eine Anbindung zur Ohe geschaffen werden. Hierdurch soll insbesondere eine Förderung von Amphibien- und Kleinfischarten in Verbindung mit einer Verbesserung der Standortbedingungen für die Vegetation im semiaquatischen Bereich erfolgen.
Das Kleingewässer wurde in den randlichen Bereichen um etwa 150 Quadratmeter vergrößert und teilweise entschlammt. Über eine Rohrleitung wurde eine Verbindung zur Ohe hergestellt, die bei Hochwasser einen Austausch zwischen den beiden Gewässern ermöglicht. In einem weiteren Schritt erfolgte die Abflachung von ausgewählten Uferbereichen in Verbindung mit der Beseitigung von seitlichem Gehölzaufwuchs zur Förderung des Lichteinfalls. Hierdurch entstehen wechselfeuchte Bereiche zur Etablierung typischer Pflanzenarten. Diese Bereiche sollen sich frei entwickeln, wodurch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Ausgangszustand zu erwarten ist.
Mit der Herstellung einer ausreichenden Gewässertiefe in Verbindung mit strukturellen Verbesserungen der Uferbereiche werden die Voraussetzungen zur Förderung von Kleinfischarten geschaffen, da sowohl ein frostbedingtes Aussticken bzw. Durchfrieren verhindert als auch wichtige Reproduktions- und Aufwuchshabitate geschaffen werden. Ähnliches gilt für Amphibien. Auch hier werden sich ausgedehntere Flachwasserbereiche mit standorttypischer Vegetation positiv auf die Population auswirken.
Als Projektträger hat sich der SFV Esterwegen unter Federführung des 1. Vorsitzenden Johann Thien für die Maßnahme eingesetzt. Die Projektplanung und Baubegleitung lag in den Händen des Landesfischereiverbandes Weser-Ems.
Seitenarm-Projekt an der Ems bei Emsbüren
Mit einem bemerkenswerten Projekt hat der SFV Salzbergen gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems einen „neuen Altarm“ für die Ems in der Gemeinde Emsbüren geschaffen. Im Oktober 2016 begannen auf einer Fläche des Landkreises Emsland die Arbeiten zur Schaffung dieses naturnahen Seitengewässers. Das geplante Gewässer soll eine Verbindung zur Ems erhalten, so dass es die Funktion eines Altarms erfüllen kann und für aquatische Organismen als geeigneten Lebensraum zur Verfügung steht. Besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wird dieses Gewässer einen wichtigen Rückzugsraum darstellen und geeignete Habitatstrukturen zur Fortpflanzung bieten.
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Altgewässer haben für die Flora und Fauna eine vielfältige Bedeutung und stellen daher einen wichtigen Lebensraum dar. Die Entstehung derartiger Strukturen erfolgt im Rahmen der natürlichen Flussdynamik. Aufgrund vielfältiger Nutzungen unserer Landschaft wurde die natürliche Flussdynamik unterbunden, so dass keine Altarme mehr entstehen. Die vorhandenen Altarme verlieren zudem infolge natürlicher Sukzession insbesondere für die aquatischen Organismen immer mehr an Bedeutung. Umso wichtiger ist der Einsatz für die Schaffung derartiger Gewässerstrukturen als Raum zum Schutz und Aufwuchs der Arten.
Mit einem bemerkenswerten Projekt hat der SFV Salzbergen gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems einen „neuen Altarm“ für die Ems in der Gemeinde Emsbüren geschaffen. Im Oktober 2016 begannen auf einer Fläche des Landkreises Emsland die Arbeiten zur Schaffung dieses naturnahen Seitengewässers. Das geplante Gewässer soll eine Verbindung zur Ems erhalten, so dass es die Funktion eines Altarms erfüllen kann und für aquatische Organismen als geeigneten Lebensraum zur Verfügung steht. Besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr wird dieses Gewässer einen wichtigen Rückzugsraum darstellen und geeignete Habitatstrukturen zur Fortpflanzung bieten.
Die Verbindung zur Ems soll über einen etwa 5 bis 8 Meter breiten Graben erfolgen, der ganzjährig eine Mindestwassertiefe von ca. 1 Meter aufweist, um so den freien Wechsel der Organismen zu ermöglichen. Die Ausdehnung des Seitengewässers wurde mit rund 6000 m² angesetzt. Die maximale Wassertiefe liegt bei etwa 2 Metern. Zu den Uferbereichen läuft das Gewässer flach aus. Der anfallende Bodenaushub mit einem Umfang von ca.12000 m³ wurde aus dem Emstal abgefahren und deponiert.
Nachdem die Baggerarbeiten abgeschlossen und der Abtransport des Aushubs durchgeführt wurde, ruht die Baustelle vorerst bis zum Frühjahr. Dann werden die Wiese und der Sommerdeich mit einer speziellen Mischung aus Grassamen neu angesät. Das Saatgut stellt der Landkreis Emsland zur Verfügung. Wenn das Ganze gut angewachsen ist, wird das Nebengewässer im Frühjahr 2017 an die Ems angeschlossen.
Der 1. Vorsitzende des SFV Salzbergen, Walter Willemsen, äußert sich nach gemeinsamer Begutachtung mit dem Außenbeamten des Landkreises Emsland sehr zufrieden zu dem Projektverlauf:
„Zwischen der Idee von Dr. Jens Salva vom Landesfischereiverband Weser-Ems stammt und der nahen Fertigstellung des Projekts liegen nun mehr als drei Jahre. Mit dem Anschluss an die Ems im Frühjahr 2017 entsteht ein Biotop das als Laichgewässer unschätzbare Dienste leisten wird. Neben der Rauen Rampe in Listrup, die in unmittelbarer Nähe liegt, ist das Projekt ein weiteres Aushängeschild für die Bemühungen im Natur und Umweltschutzbemühen der Anglerschaft.“
Als Träger der Maßnahme ist der SFV Salzbergen 1929 e.V. aktiv. Die Maßnahme wird gefördert durch die BINGO Umweltstiftung Niedersachsen sowie die Naturschutzstiftung Emsland. Den Eigenanteil der Kosten trägt die Besatz und Befischungsgemeinschaft Ems I mit den Vereinen SAV Emsland Rheine e.V., SFV Flossweg Gronau e.V., FV Lingen 1888 e.V. und SFV Salzbergen 1929 e.V. Die Maßnahme wird durch den Biologen des Landesfischereiverbandes Weser-Ems fachlich begleitet. Das Projekt wurde mit eindrucksvollen Fotos und Videomaterial vom Team Kram Air (www.kramair.de) dokumentiert.