ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.
11.11.2025

Laich- und Flachwasserzone am Siedewurter See

Hier entsteht die Flachwasserzone für den Siedewurter See.
An dieser Stelle wird die Renaturierungsmaßnahme durchgeführt.

Mitte November wurde am Siedewurter See eine Laich- und Flachwasserzone geschaffen. Das Gewässer im Landkreis Cuxhaven in der Nähe der Gemeinde Loxstedt ist durch Bodenabbau entstanden. Der See weist steil abfallende Ufer auf und besitzt nur sehr geringe Flachwasseranteile. Dadurch fehlen weitgehend strukturgebende Röhricht- und Schwimmblattgesellschaften sowie Unterwasservegetation. Diese Bereiche sind jedoch wichtig für die aquatische Artenvielfalt.
Mit der Renaturierungsmaßnahme wurde zum einen eine ausgedehnte Flachwasserzone an dem See geschaffen, zum anderen wurde durch das Einbringen von Totholz für zusätzliche Strukturen in dem Gewässer gesorgt.

Hintergrund

Der ASV Düring e.V. setzt sich im Rahmen seiner satzungsgemäßen Aufgaben für Schutz, Erhaltung und Förderung der aquatischen Flora und Fauna sowie der im Gewässerumfeld lebenden Arten ein. Um diese Arbeiten sachkundig durchzuführen, werden die Gewässerwarte des Vereins in Fortbildungsveranstaltungen in Theorie und Praxis ausgebildet. Die Umsetzung dieses Wissens an den Gewässern des Vereins ist dabei ein zentrales Ziel. Am Siedewurter See bot sich die Möglichkeit, eine ausgedehnte Flachwasserzone am nordöstlich gelegenen Ufer anzulegen, um damit die Flora und Fauna des Gewässers zu fördern. Im Fokus stehen dabei insbesondere Aspekte des Fischarten- sowie Amphibienschutzes.

Maßnahme

Der Flachwasserbereich hat eine maximale Wassertiefe von etwa 50 bis 120 Zentimeter erhalten und wurde über eine etwa 6 bis 8 Meter breite Verbindung an den Siedewurter See angeschlossen. Zu den Seitenbereichen wurde das Gewässer deutlich flacher mit maximalen Tiefen zwischen 10 bis 40 Zentimeter. Aufgrund der geringen Trübung des Gewässers wird die Förderung submerser Makrophyten angestrebt.
Die gesamte Bauausführung wurde durch den Fischereibiologen des Landesfischereiverbandes Weser Ems e.V. fachlich begleitet. Der anfallende Bodenaushub in Höhe von ca. 800 Kubikmetern ging in das Eigentum des für die Maßnahme beauftragten Unternehmers über.
Besonderer Wert wurde bei der Gestaltung des Gewässers auf die Entwicklung der semiaquatischen Fauna und Flora gelegt. Hierzu wurden die Uferbereiche mit unterschiedlichen Neigungen ausgeprägt, so dass sich gut strukturierte Wasserwechselzonen ergeben. Die gesamte Maßnahme wird in den folgenden Jahren durch den Verein begleitet und betreut. 

Ziel des Projektes

Ziel des Projekts ist die ökologische Aufwertung des Siedewurter Sees durch die Herstellung einer aus gedehnten Flachwasserzone am nordöstlich gelegenen Ufer. Flachwasserzonen zeichnen sich durch lichtdurchflutete Uferzonen aus, die perfekte Bedingungen für Unterwasserpflanzen schaffen. Diese sind von zentraler Bedeutung für Pflanzenlaicher wie etwa den Hecht (Esox lucius) oder die Schleie (Tinca tinca). Besonders Jungfische profitieren von den optimalen Kinderstuben die Flachwasserzonen durch die höheren Wassertemperaturen, dem größeren Nahrungsangebot und den Schutzräumen bieten. Die Schaffung von Flachwasserzonen in Baggerseen ist damit die effektivste Methode um Fischpopulationen zu verbessern. Auch Amphibienarten wie die Erdkröte (Bufo bufo), der Grasfrosch (Rana temporaria), der Kleine Wasserfrosch (Rana lessonae), der Seefrosch (Rana ridibunda) sowie der Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus) nutzen Flachwasserberei che in Baggerseen als Lebensraum und zur Fortpflanzung. 

Die geplante Maßnahme wurde vollumfänglich auf der Eigentumsfläche des ASV Düring e.V. durchgeführt. Projektträger ist der ASV Düring e.V., das Projekt wurde durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung finanziert. Die Planung erfolgte durch die Biologen des Angelfischerverbandes Weser-Ems.



Im Bereich der Flachwasserzone wird auch Totholz eingebracht.

Die Flachwasserzone am Siedewurter See nimmt Gestalt an.

Hier entsteht die Flachwasserzone für den Siedewurter See.

Noch einige Eindrücke vom Siedewurter See