ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Zahlreiche Stichlinge auf den Leher Wiesen

27.09.2025

Im Rahmen der diesjährigen Herbstkartierung wurden von der Fischereibiologischen Station Ems-Hase Gewässer auf den Leher Wiesen elektrobefischt. Das Landschaftsschutzgebiet Leher Wiesen erstreckt sich zwischen Ems und Küstenkanal von Dörpen bis Lehe. Bei Hochwässern der Ems wird dieses Gebiet großräumig überflutet – diese Charakteristik ist für viele Tiergruppen wie Amphibien, Fische und Vögel essentiell.    
Um die Fläche wieder zu entwässern, sind auf den Leher Wiesen zahlreiche Gräben angelegt. Diese Gräben sehen auf den ersten Blick oftmals leblos aus und erreichen Maximaltiefen von wenigen Centimetern. Sie beherbergen jedoch eine spezialisierte Fischfauna, welche auch in der Elektrobefischung nachgewiesen wurde. In einem Graben wurden auf einer Strecke von nur ca. 230 Metern 100 Neunstachlige Stichlinge nachgewiesen.

Der Neunstachlige Stichling (Pungitius pungitius), auch Zwergstichling genannt, ist insbesondere auf sogenannte Temporärgewässer spezialisiert, d.h. Gewässer, deren Wasserstände im Jahresverlauf stark schwanken und regelmäßig trockenfallen. Er findet daher auf den Leher Wiesen optimale Bedingungen vor. Der Neunstachlige Stichling wird nur wenige Centimeter groß und ernährt sich von Wirbellosen, wie z.B. Insektenlarven.

Das Ergebnis zeigt, dass auch kleinste Gewässer Habitat für zahlreiche Tiere und Pflanzen sein können. Dieser Lebensraumtyp ist jedoch in den letzten Jahrzehnten immer seltener geworden. Zukünftige Einflüsse, wie der Klimawandel, können die Gewässer und ihre Bewohner weiter gefährden. Daher sind Renaturierungsmaßnahmen, wie die Wiederherstellung von aquatischen Lebensräumen, ein wichtiger Schritt zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität.

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