Wandersalmoniden-Monitoring 2024
10.01.2024
Beim Monitoring der Wandersalmoniden sind die Niederschläge und die mit ihnen verbundenen Wasserstände in den Fließgewässern immer von entscheidender Bedeutung. In den vergangenen Jahren bereiteten sie stets Probleme. Oft war zu wenig Wasser in den Bach- und Flussläufen, in der vorherigen Saison herrschten über lange Zeit sehr hohe Wasserstände. In der abgelaufenen Saison stimmte nahezu alles. Die Bedingungen waren insgesamt günstig, und so wurden auch die Erwartungen beim E-Fischen weitgehend erfüllt.
Die ersten Befischungen begannen wie üblich Anfang November. Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon eindeutige Bewegungen und Veränderungen in den Kiesbetten zu beobachten, so dass man mit Sicherheit von anwesenden laichbereiten Fischen ausgehen konnte. Plangemäß gelang es dann bereits in den ersten Novemberwochen, einige Meerforellen zu fangen und abzustreifen.
Aus dem Ochtumsystem konnten in den folgenden Wochen, vor allem aus Delme und Welse, sehr viele Fische gefangen und abgestreift werden, darunter auch ausgesprochen große Exemplare mit Längen von 90 bis 100 Zentimeter. Damit waren dann bereits Anfang Dezember die Kapazitäten des Bruthauses in Oldenburg mit über 300.000 Eiern ausgeschöpft. Dazu haben maßgeblich die umfangreichen Fänge des Angelsportvereins Harpstedt in der Delme beigetragen. In der Folge wurden noch Kontingente befruchteter Eier in das Bruthaus des Fischereivereins Lathen und Umgebung nach Lathen gebracht.
Ebenso erfolgreich verlief das Monitoring des Fischereivereins Wildeshausen im Altonaer Mühlbach und der Visbeker Aue. Nach Jahren wurden auch wieder Laichgruben in der Flachsbäke beobachtet. Eine Befischung wurde dort aber nicht vorgenommen. Mit einem Fang von mehr als 200 Meerforellen konnten über 180.000 Eier in der vereinseigenen Brutanlage aufgelegt werden.
Eine besonders positive Entwicklung erbrachte die Befischung der Lethe und der Korrbäke durch den Fischereiverein Wardenburg. Dabei wurden 40 Meerforellen gefangen, von denen rund 70.000 Eier gewonnen werden konnten. Das ist für diese Gewässer ein ungewöhnlicher, bislang noch nicht dagewesener Erfolg, in dem man den Lohn für die Renaturierungsmaßnahmen und den Artenschutz sehen darf.
Der Fischereiverein Friesoythe zog auch für die Marka eine positive Bilanz. Es wurden sehr viele Meerforellen gesichtet und deutlich mehr Laichfische registriert als in den Jahren zuvor. Die Fische wurden in der Marka nicht abgestreift, da sie sich erfolgreich eigenständig reproduzieren. Das lässt sich sehr gut daran erkennen, dass beim E-Fischen auch immer die Jahrgänge der Jungfische in guter Stückzahl vertreten sind.
Bei einer stichprobenartigen Befischung der Geeste und Grove konnten zwei Meerforellenrogner in der Grove gefangen werden. Außerdem wurden Laichgruben erkannt, die auf aktive Fische schließen ließen.
Der Sportfischerverein Huntlosen hatte trotz allgemein guter Bedingungen wenig Wasser und entsprechend ebenso wenig Fische zu vermelden, die außerdem auch erst sehr spät kamen. Dennoch konnte immerhin ein gutes Dutzend Meerforellen aus dem Rittrumer Mühlbach verzeichnet werden.
An der Woppenkamper Bäke und im Lohriengraben gab es ebenfalls Schwierigkeiten mit dem Wasserstand und dem zu geringen Strömungsdruck, der zu einer allmählichen Verschlammung der Gewässer führt. Das Monitoring erschien hier von vornherein nicht vielversprechend.
Gegen Ende Dezember wurde ein E-Fischen auf der Ems durchgeführt. Die Bedingungen an der Ems sind aufgrund der Tiefe und der Strömungsintensität des Gewässers von vornherein nicht die günstigsten. So erwiesen sich auch bei diesem Einsatz die Verhältnisse als sehr problematisch, und es konnte lediglich ein großer Hecht registriert werden.
Das Lachsmonitoring verlief nach den Jahren mit guten Fängen nun schon seit fünf Jahren nicht mehr mit dem erhofften Erfolg. Es gab lediglich einzelne Fänge bzw. Sichtungen. Im Ochtumsystem haben die Lachse zweifellos die Delme und Welse aufgesucht, was sich an den Laichgruben in den Kiesbetten ablesen ließ. Es wurde auch ein Lachsmilchner von 96 Zentimeter Länge gefangen, aber es blieb bei diesem einen Fisch.
Vom FV Wildeshausen konnten in der Visbecker Aue ebenfalls nur einzelne, unzusammenhängende Fänge gemacht werden, ein Milchner Anfang November sowie ein Rogner, der Anfang und nochmals Mitte Dezember gefangen wurde.
In der Lethe bekamen auch Mitglieder des FV Wardenburg einen Lachs zu Gesicht, allerdings ist dieser Fisch entwischt.
So positiv das Fazit für das Monitoring der Meerforellen ist, so negativ fällt es damit leider für den Lachs aus.
