ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

FV Lathen ist aktueller GewässerVerbesserer des DAFV

12.07.2024

Der Fischereiverein Lathen und Umgebung e.V. wurde im Jahr 1935 gegründet und zählt derzeit ca. 2500 Mitglieder. Der Verein organisiert jährlich rund 50 Veranstaltungen, führt Fischbesatz durch, setzt sich intensiv für den Naturschutz und Renaturierungen ein, betreibt ein Bruthaus und führt regelmäßig Gewässeruntersuchungen durch. Die knapp 210 Hektar große bewirtschaftete Wasserfläche erschließt sich aus der Ems, dem Dortmund-Ems-Kanal, den angrenzenden Altarmen sowie Seitenkanälen und zwei Baggerseen. Zu den Nebengewässern gehört auch die Lathener Beeke, welche zum Teil stark begradigt und tief ins Gelände eingeschnitten ist. Zudem war der Gewässerabschnitt einst von Strukturarmut geprägt. Eine laterale Anbindung an typische Strukturen der Aue fehlte gänzlich. Dabei ist eine Vielzahl von Organismen an dynamische Gewässer und Auen angepasst bzw. darauf angewiesen.

Ziel des Projektes war es, eine Reaktivierung fließgewässertypischer, eigendynamischer Prozesse, mit denen die Ausbildung diverser Strukturen wie Prall- und Gleithänge, Kolke und Rauschen einhergehen soll. Durch eine Abflachung des Ufers soll zudem eine laterale Vernetzung mit der Aue entstehen. Diese Maßnahmen bedingen eine Aufwertung des Gewässerabschnittes, der damit wieder einen geeigneten Lebensraum für speziell an Strukturdiversität angepasste Arten, wie z. B. der Quappe (Lota lota), darstellt.

Unter Berücksichtigung der lokal vorherrschenden Gegebenheiten wie z. B. der Gefällesituation erfolgte ein gezielter Einbau von Strömungslenkern in Form von Holzstämmen und Schüttungen aus Kartoffellesesteinen. Durch die Lenkung der Strömung wird, unter Berücksichtigung der angrenzenden Eigentumsverhältnisse, eine eigendynamische Gewässerentwicklung initiiert, die zur Ausbildung von essenziell notwendigen Strukturen wie Prall- und Gleithängen führen.

Des Weiteren wurde eine Abflachung des in Fließrichtung rechten Ufers durchgeführt. Dazu war es notwendig, einen Teilbestand der vorhandenen Gehölze zu entfernen. Das durch diese Maßnahme gewonnene Stammholz konnte direkt zum Einbau als Strömungslenker genutzt werden, sodass keine unnötigen Transportwege verursacht wurden und naturraumtypisches Material Verwendung fand. Durch die Uferabflachung erfolgt eine laterale Vernetzung der Lathener Beeke mit einer feuchten Auwaldstruktur westlich des Gewässerverlaufes.

„Es erfüllt einem mit Stolz, mit ein wenig Kies und ein paar Strömungslenkern aus Holz eine so tolle Gewässerverbesserung zu erzielen“, sagt Werner Kremer 1. Vorsitzender des Vereins.

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