ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Jahreshauptversammlung des Angelfischerverbandes Weser-Ems 2024

16.04.2024

Im Anschluss an den Verbandstag 2024 fand am 13. April die Jahreshauptversammlung des Angelfischerverbandes Weser-Ems im Hotel Backenköhler in Ganderkesee/Stenum statt.

Der Verbandspräsident Heinz Gräßner begrüßte dazu die Anwesenden stellte die Wahl- und Mandatsprüfungskommission aus Mitgliedern des Bornhorster Fischereivereins vor und erklärte, dass Vertreter von 44 Vereinen anwesend sind, die über 403 Stimmen verfügen.

Heinz Gräßner begann seinen Bericht über die Tätigkeiten des Verbandes im zurückliegenden Jahr mit der Feststellung, dass die Vorsitzendentagung in Frühjahr ausgefallen ist, aber noch in diesem Jahr nachgeholt werden soll.

Zum Personal der Geschäftsstelle wurde darüber informiert, dass Henning Meyer nicht mehr Mitarbeiter ist. Neu angestellt wurde der Biologe Jan Lammers, der zunächst in der Fischereibiologischen Station in Lathen tätig war, danach aber in die Geschäftsstelle nach Oldenburg wechselte. Neu in der Fischereibiologischen Station wurde der Biologe Marlon Braun angestellt. Die beiden neuen Mitarbeiter waren anwesend und wurden kurz vorgestellt. Es wurde auf den Tag der offenen Tür bei der Fischereibiologischen Station am 26. Mai hingewiesen.

Mit Bezug auf den Löscheinsatz, der zur Belastung der Ochtum geführt hat, erklärte Heinz Gräßner, dass es weiterhin einen Rechtsstreit mit dem Flughafen Bremen gibt. Angestrebt wird eine Einigung in Form einer Stiftung, die sich für Gewässer einsetzt. Dafür bedarf es noch der Zustimmung des Ochtumverbandes und der Zusicherung, dass keine weiteren Forderungen mehr an den Flughafen gestellt werden.

Im Rückblick auf die Messe Faszination Angeln in Lingen wurde von dem gemeinsamen Messestand mit dem Fischereiverband Westfalen-Lippe und dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV) berichtet. Ein Erfolg sei wieder die Kochshow gewesen, bei der überraschend schmackhafte Zubereitungen einheimischer Fischarten serviert wurden. Weiterhin habe man viele gute Gespräche auf der Messe geführt nicht zuletzt auch hinsichtlich der länderübergreifenden Zusammenarbeit der Verbände an der Ems. Gelobt wurde ausdrücklich das Engagement von Bernard Landwehr mit dem Erlebnismobil der Initiative „ErlebnisNatur – ist doch Ehrensache“. Im Rahmen dieser Initiative finden aktuell wieder Fortbildungen in der Umweltarbeit statt. Als unschöne Begleiterscheinung zur Messe in Lingen wurde auf den Protest der Tierrechtsorganisation PETA hingewiesen, die zum Boykott der Messe aufgefordert hatte.

Es wurde auf den Besuch von Vertretern des Verbandes beim Umweltminister Christian Meyer eingegangen, bei dem es um zentrale Themen der Angelfischerei ging, für die sich der Minister sehr aufgeschlossen zeigte. Man versuchte bislang ohne Erfolg, auch einen Termin bei der Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu bekommen.

Der Verbandspräsident nahm an einer Veranstaltung zum Thema Vertiefung der Weser teil, bei der man sich mehrheitlich gegen solch eine Maßnahme ausgesprochen hatte. Im Hinblick auf die zu befürchtenden Schäden nicht nur für die Fischbestände, sondern für die gesamte Umwelt im Bereich der unteren Weser hat sich auch Heinz Gräßner gegen eine weitere Vertiefung positioniert.

Auf die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung wurde verwiesen als eine Institution, von der immer wieder finanzielle Unterstützung für sinnvolle Umweltprojekte des Verbandes und der Mitgliedsvereine erwartet werden darf. Bei der nächsten Vorsitzendentagung soll näher dargestellt werden, wie man einen erfolgversprechenden Antrag stellt. Es wurde darauf hingewiesen, dass grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht, finanzielle Unterstützung bei der Wattenmeer-Stiftung zu beantragen.

Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem Landesbüro Naturschutz Niedersachsen GbR (Labün) stellte Heinz Gräßner fest, dass die Kooperation nicht ganz einfach ist, dass es aber dadurch finanzielle Unterstützungen gibt, die den Aufwand rechtfertigen.

Die erwartete neue Satzung des Deutschen Angelfischerverbandes wurde zurückgenommen. Es soll nun eine neue Satzung unter Beteiligung der Mitgliedsverbände erarbeitet werden.

Es wurden die Checklisten vorgestellt, die für die Mitgliedsvereine auf der Verbandshomepage im Mitgliederbereich eingestellt wurden. Dabei geht es zum einen um eine Hilfestellung bei der Übergabe des Vereins an einen neuen Vorstand und zum anderen um die Maßnahmen, die im Falle eines Fischsterbens zu treffen sind. Beide Ereignisse können einen Verein vor unerwartete Probleme stellen. Die Checklisten helfen dabei, diese zu bewältigen.

In Hinsicht auf das Vorhaben, eine größere Zahl vom barrierefreien Angelplätzen für Angler mit Behinderung einzurichten, ergeben sich einige Schwierigkeiten. Das Vorhaben wird nichtsdestotrotz weiterverfolgt.

Mit Blick auf die immer wieder anstehenden und erforderlichen Gewässeruntersuchungen im Verbandsgebiet gibt es Überlegungen, ein Fahrzeug vollständig für solche Untersuchungen auszustatten. Solch ein Fahrzeug könnte dann seinen Standort beim Verband haben und bei Bedarf von den Mitgliedsvereinen ausgeliehen werden.

In Verbindung mit dem geplanten länderübergreifenden Projekt der Verbände an der Ems hat man weiterhin das Gebäude an der Aalfangstation in Herbrum im Auge. Hier bedarf es aber noch der Genehmigung für den Umbau, und es müssen noch Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden. Dann wäre es vorstellbar, dass Biologen aus Deutschland und den Niederlanden dort gemeinsame Arbeitsplätze fänden.

Abschließend ging der Verbandspräsident auf das Thema schwimmende Solaranlagen ein, die als Energielieferanten auf Binnengewässern diskutiert werden. Hier wisse man noch gar nicht, was solch eine Anlage für ein Gewässer bedeuten würde und welche Folgen sie eventuell für die Bewohner des Gewässers hätte. Man müsse deshalb aufmerksam verfolgen, was hier geplant wird.

Zu dem Bericht des Präsidenten und auch zu den schriftlichen Berichten der Geschäftsstelle und der Fachreferenten gab es keine Fragen.

Nach drei Jahren stand wieder die Wahl des Präsidiums auf dem Programm. Sie begann mit der Wahl des Präsidenten. Dafür übernahm Werner Knoop vom Fischereiverein Huntlosen die Wahlleitung. Es wurde kein Gegenkandidat zu Heinz Gräßner benannt, der einstimmig wiedergewählt wurde und die Wahl annahm.

Die Wahl des Vizepräsidenten Bodo Zaudtke erfolgte ebenfalls ohne einen Gegenkandidaten einstimmig und wurde angenommen.

Bernard Landwehr als Referent für Fischen wurde auch ohne Nennung eines anderen Kandidaten einstimmig gewählt und nahm die Wahl an.

Ebenso wurde Jörg Otten als Referent für Fischereiaufsicht ohne einen Gegenkandidaten einstimmig gewählt und nahm die Wahl an.

Torsten Kampf, der Verbandsjugendwart, wurde bereits von der Jugendabteilung wiedergewählt. Er wurde nun noch einmal von der Versammlung in seinem Amt bestätigt und nahm die Wahl an.

Als weiteres Präsidiumsmitglied wurde Gerd Conens wieder zur Wahl gestellt. Es gab keinen Gegenkandidaten. Er wurde bei sieben Gegenstimmen wiedergewählt und nahm die Wahl an.

Lutz Thalheim kandidierte aufgrund eines beruflichen Ortswechsels nicht für die Wiederwahl. Als neuer Kandidat wurde Andreas Kauß, der 1. Vorsitzende des Bornhorster Fischereivereins, vorgeschlagen. Der Kandidat stellte sich selbst vor, wurde einstimmig gewählt und nahm die Wahl an.

Bezüglich der Vorsitzendentagung erklärte Heinz Gräßner, dass man an verschiedenen Referenten dran sei, die für interessante Themen stehen. Ein Thema könnte die Novellierung der Binnenfischereiordnung sein. Auf jeden Fall wird es wieder ein interessantes Programm geben.

Dr. Jens Salve stellte ein Projektvorhaben vor, um das Meinungsbild der Mitgliedsvereine dazu zu erfassen, da sich an dem Projekt möglichst viele Vereine beteiligen sollten. Es geht dabei um die Erstellung von Kleingewässer in Niedersachsen, wobei der Begriff Kleingewässer sehr weit gefasst wird. Grundsätzlich soll es aber um die Schaffung neuer kleiner Gewässer für aquatisches Leben gehen. Der zeitliche Rahmen des Projektes sollte mit einer Laufzeit von drei Jahren gesteckt werden. In dieser Zeit sollten rund 100 Kleingewässer bei den Mitgliedsvereinen entstehen. Die Finanzierung sollte weitgehend über die Bingo-Umweltstiftung erfolgen. Von den Vereinen wäre ein geringer Eigenanteil beizusteuern. Der Vorschlag findet allgemeine Zustimmung bei den Vereinen. Dementsprechend sagt Dr. Jens Salva zu, das Projekt weiter voranzutreiben.

Heinz Gräßner erwähnt, dass der Verband ein Schlauchboot zu verkaufen hat. Interessenten mögen sich direkt beim Verband melden.

Ein ausführliches Protokoll der Sitzung wird den Mitgliedsvereinen zugeschickt.

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