ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Gewässerkundliche Arbeitstagung für Gewässerwarte 2023

10.11.2023

Vom 6. bis 10. November 2023 fand die Gewässerkundliche Arbeitstagung für Gewässerwarte des Angelfischerverbandes Weser-Ems statt. Zum zweiten Mal erfolgte die Ausrichtung der Tagung im Waldpädagogikzentrum Weser-Ems in Emstek. In diesem Jahr nahmen 29 Mitglieder aus den Vereinen des Verbandes an der Ausbildung teil.
Die Tagung wurde wieder vom Vizepräsidenten des Verbandes, Bodo Zaudtke, organisiert und moderiert. Zugleich bestritt er auch als Referent einen Teil des inhaltlichen Programms. So unterrichtete er über die Bewirtschaftung von Gewässern, den Fischbesatz sowie über Biologische Kartierung. Gemeinsam mit dem Diplom-Biologen Philipp Oberdörfer, dem stellvertretenden Fachbereichsleiter Fischerei in der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer, behandelte er außerdem das Thema Anatomie und Altersbestimmung von Fischen.
Am ersten Ausbildungstag standen weitere grundlegende Themen der Fischkunde auf dem Plan. So befasste sich der Diplom-Biologe Lutz Meyer vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mit der Ökologie der Fische.
Professor Dr. Arne W. Nolte von der AG Ökologische Genomik der Universität Oldenburg behandelte die Hybridisierung von Fischen, wobei es speziell um Informationen zur Populationsgenetik, die lokale Anpassung an Lebensräume und die Hybridisierung in der Natur ging.
An den folgenden Tagen standen unter anderem gewässerkundliche Themen auf dem Programm. So befasste sich der Diplom-Biologe Dr. H. Schmidt von der Universitätsklinik Münster mit Gewässeruntersuchungen. Dabei vermittelte er zunächst Grundkenntnisse der Untersuchungen, im zweiten Teil ging es dann gemeinsam mit Bodo Zaudtke um chemische Untersuchungen mit praktischen Übungen.
Der Biologe des Angelfischerverbandes Weser-Ems, Diplom-Biologe Dr. Jens Salva, stellte zunächst mit der Gewässerrenaturierung ein Thema vor, das in der alltäglichen Arbeit des Verbandes eine große Rolle spielt. Die Renaturierungsmaßnahmen des Verbandes bilden einen wichtigen Baustein bei der Pflege und Aufwertung der fließenden und stehenden Gewässer der Mitgliedsvereine. Dabei finden die Maßnahmen überregionale Beachtung und wurden mehrfach ausgezeichnet.
Jens Salva stellte auch gleich ein weiteres wichtiges Thema des Verbandes vor, und zwar die Wiederansiedlung der Wandersalmoniden Lachs und Meerforellen. Bereits seit 45 Jahren werden große Anstrengungen unternommen, die beiden Arten wieder im nordwestlichen Niedersachsen heimisch zu machen.
Mit einer weiteren Unterrichtseinheit, bei der die einheimischen Kleinfische im Mittelpunkt standen, legte der Verbandsbiologe dar, dass es bei der Pflege der Fischbestände selbstverständlich um alle großen und kleinen Bewohner der Gewässer geht, unabhängig davon, ob sie anglerische Zielfische sind.
Diplom-Biologe Tobias Pelz nahm sich zweier Themen an, die ebenfalls einen hohen Stellenwert bei der Verbandsarbeit haben, zum einen stellte er die Bedeutung von Auenlebensräumen heraus und zum anderen zeigte er die Möglichkeiten und Grenzen der Elektrofischerei auf.
Dr. Reinhard Rosengarten, Fachtierarzt aus Georgsmarienhütte, vermittelte die wichtigsten Kenntnisse über Fischkrankheiten.
Uwe Vierke behandelte das Thema Gefahrenabwehr, was unter Umständen von großer Bedeutung für Gewässerwarte sein kann.
Der Softwareentwickler Christian Herrmann referierte über ein neues Thema, das aber sicherlich in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, nämlich die digitale Meldung von Fängen.
Im vergangenen Jahr hat die Führung durch die Teichanlagen der Fischzucht in Ahlhorn solch ein Interesse erfahren, dass das Thema Bewirtschaftung von Fischteichen sogleich in das Ausbildungsprogramm aufgenommen wurde. Der Leiter der Ahlhorner Fischzucht Friedrich von Heidebrand informierte dementsprechend über die Teichwirtschaft.
Den Abschluss der Unterrichtseinheiten bildeten Ausführungen zur Öffentlichkeitsarbeit von Henning Stilke, der die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Verband macht.
Der Lehrgang zur Ausbildung von Gewässerwarten wurde 1978 ins Leben gerufen als Reaktion auf das neue Niedersächsische Fischereigesetz, mit dem von den Vereinen verlangt wurde, dass sich unter den Mitgliedern der Fischereivereine ausgebildete Gewässerwarte befinden.
Inzwischen wurden vom Angelfischerverband Weser-Ems etwa 1400 Personen durch den Lehrgang zum Gewässerwart ausgebildet. Neben den Mitgliedern aus dem Mitgliedsvereinen des Verbandes nehmen dabei auch immer wieder Angler aus Vereinen außerhalb des Verbandsgebietes an der Arbeitstagung teil. Ein Hinweis darauf, dass die Veranstaltung auch über das Verbandsgebiet hinaus einen guten Ruf genießt.

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