Friedfischangeln an der Thülsfelder Talsperre 2022
05.09.2022
Das Wetter hätte beim Friedfischtag am 04. September an der Thülsfelder Talsperre kaum besser sein können – der Wasserstand hingegen schon. Denn die Angler saßen nicht wie sonst an den üblichen Uferstellen, sondern auf dem Sand der Talsperre, den normalerweise das Wasser bedeckt. Im Bereich der Kuhzunge tat sich sogar eine Art langer, breiter Sandstrand auf. Ein ungewöhnliches Bild zu dieser Jahreszeit, zu der das Wasser noch gar nicht abgelassen war. Einige Angler versuchten, dem etwas Positives abzugewinnen mit dem Hinweis, dass die Fische ja nun auf einen viel stärker begrenzten Raum konzentriert wären.
Ob diese Theorie sich in den Fängen niederschlug? Darüber konnten die 38 teilnehmenden Angler aus acht Mitgliedsvereinen geteilter Meinung sein. Einige Angler mussten sich den ganzen Tag damit begnügen, kleine Weißfische zu fangen und wieder zurückzusetzen. Insbesondere in dem Bereich südlich der Kuhzunge mussten sich die Angler mit Kleinfischen zufriedengeben. Nördlich der Landzunge sah es etwas anders aus – obwohl das oft nicht unbedingt der bessere Bereich ist. Dieses Mal wurden aber genau hier die größeren Fische gefangen, mehrere schöne Rotaugen und auch einzelne große Brassen.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung konnte hier ein Brassen über 5 Pfund gelandet werden, ein Fisch, von dem man gleich weiß, dass er zu den schwersten des Tages gehören wird.
Wolf Weber vom Fischereiverein Lohne hat den Fang des schweren Brassen mitbekommen und hatte sich deshalb ausgerechnet, dass es nicht ausreichen wird, noch lange auf Rotaugen zu angeln. Er änderte deshalb seine Strategie und angelte mit Methodfeeder und einem Dumbbell (eine Art großer Pellet) mit Ananasaroma. Mit diesem Großfisch-Angebot ging er aufs Ganze – und wurde belohnt. Am Ende bekam er zwar nur einen einzigen Biss, aber den von einem Schuppenkarpfen, der mit seinen 3580 Gamm der schwerste Fisch des Tages war.
Den zweitschwersten Fisch landete Enno Ennen vom Tückerverein Goldenstedt mit einem Brassen von 2545 Gramm, sehr dicht gefolgt von Antonius Stratmann vom Fischereiverein Friesoythe mit einem Brassen von 2505 Gramm.
Erwähnenswert ist auch der Fang einer bildschönen Schleie. Da es aber für Schönheit keinen Preis gab, musste sie sich nach Gewicht mit dem vierten Platz begnügen.
Mit allen weiteren Fischen, die zur Waage getragen und ausnahmslos einer sinnvollen kulinarischen Verwertung zugeführt wurden, ergab sich ein Fanggewicht von insgesamt 19.650 Gramm. Es gab sicherlich schon einmal bessere Ergebnisse. Wenn man allerdings die Fänge des Vorjahres bedenkt, bei denen überhaupt nur wenige kleine Fische zu Buche schlugen, ist das doch ein sehr achtbares Ergebnis.
Nach dem Angeln gab es wie üblich ein kleines Beisammensein bei Bockwurst und Getränken vor dem Anglerheim an der Talsperre. Und Bernd Landwehr, der Organisator der Veranstaltung, hatte auch wieder eine Menge neuer Angelgeräte im Gepäck, die unter den Teilnehmern verlost wurden. Damit hatte der Tag – ob mit Losglück, Fangerfolg oder als schöner Ausflugstag – eigentlich nur Gewinner.
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