Dorsch – Fangempfehlung des ICES
04.07.2024
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat seine Fangempfehlung für den Dorsch (Gadus morhua) in der Westlichen Ostsee für das Jahr 2025 veröffentlicht.
Für den Dorsch in der Westlichen Ostsee gilt weiterhin die ICES-Empfehlung des Vorjahres. Aufgrund des schlechten Zustands hat sich der ICES dazu entschlossen den Bestand nur noch alle zwei Jahre neu zu beurteilen.
Laut ICES weisen die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hin, dass der Dorschbestand in der westlichen Ostsee sowohl unter reproduktionsbeeinträchtigenden Umweltfaktoren als auch unter den Folgen einer früheren Überfischung leidet. Hinzu kommt, dass selektive kommerzielle Fanggeräte, die den Beifang von kleinen Dorschen reduzieren könnten, noch nicht flächendeckend eingesetzt werden. Für Dorsch in der westlichen Ostsee hat der ICES im Rahmen des EU-Bewirtschaftungsplans eine Gesamtfangmenge von 24 Tonnen empfohlen. Das ist eine Reduktion um 97 Prozent gegenüber der ICES-Empfehlung für 2023, welche die Grundlage für den Beschluss des „Rates Landwirtschaft und Fischerei“ über die zulässige Gesamtfangmenge darstellt.
Für Angler gilt ein vollständiges Fangverbot von Dorschen in der Ostsee. Daran wird sich in Anbetracht der gleichbleibenden Empfehlungen voraussichtlich auch im kommenden Jahr nichts ändern.
Der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) tritt der Empfehlung und dem weiterhin drohenden Fangverbot mit folgenden Forderungen entgegen:
- Die Angelmöglichkeit auf Dorsch und dessen Entnahme muss für Angler wieder ermöglicht werden
- Einführung einer Kombination von 4 Managementmaßnahmen, welche einen zielgerichteten und nachhaltigen Schutz bei höherer Akzeptanz in der Bevölkerung gewährleistet:
- Erhöhung der Mindestanlandegröße
- Keine gezielte Fischerei auf laichende Dorsche (Laichschonzeiten/Laichschongebiete)
- bag limit
- Einführung einer Höchstanlandegröße - zum Schutz kapitaler Dorsche („Superlaicher")
- Wissenschaftliche Untersuchung und Berücksichtigung der Einflussfaktoren auf die Bestandsentwicklung des Dorsches in der westlichen Ostsee, inklusive der Rolle von Prädatoren wie dem Kormoran,
- Verbesserung und obligatorischer Einsatz von selektivem Fanggerät zur Verringerung des Beifangs von Dorsch in der kommerziellen Fischerei
- Intensivierung des Trialogs zwischen den Interessengruppen, der Wissenschaft und der Politik