ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Einbau Strukturelement

Strukturen für ein vielfältiges Leben im Gewässer

14.05.2021

Schilfinseln für den Plietenberger See

Den Kleinfischen im Plietenberger See bei Munderloh wird es bald noch besser gehen. Bereits im Frühjahr hat der Fischereiverein Wüsting an dem strukturarmen Gewässer an der A28 eine Flachwasserzone als Laichgebiet und Kinderstube für die Fische geschaffen. Als weitere Komfortzonen speziell für die kleinen Fische folgten nun zwei künstliche Schilfinseln mitten auf dem See.

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    Den Kleinfischen im Plietenberger See bei Munderloh wird es bald noch besser gehen. Bereits im Frühjahr hat der Fischereiverein Wüsting an dem strukturarmen Gewässer an der A28 eine Flachwasserzone als Laichgebiet und Kinderstube für die Fische geschaffen. Als weitere Komfortzonen speziell für die kleinen Fische folgten nun zwei künstliche Schilfinseln mitten auf dem See. In dem bis zu 12 Meter tiefen Gewässer haben die kleinen Fische schließlich kaum natürliche Unterstände und sind damit ihren Fressfeinden nahezu schutzlos ausgeliefert. Das wird sich jetzt mit den schwimmenden Inseln ändern.
    Mitglieder des Fischereivereins trafen sich am Morgen des 12. Mai mit dem Gewässerökologen Hubert Rietmann aus Coesfeld, der die Schilfinseln anlieferte. Die 2 mal 5 Meter großen Schwimmgestelle mussten am Seeufer erst einmal vollständig zusammengebaut werden. Der Schwimmkörper besteht aus stabilen, nicht verrottenden technischen Elementen. Diese sind umweltneutral, frost- und UV-beständig. Die Verankerung kann in einfacher Form mit Ankerseilen und Ballastgewichten auf dem Gewässergrund erfolgen. Am Plietenberger See wurden dafür schwere Steine verwendet.
    Nach der Montage der Gestelle konnten die für den Transport zusammengerollten Matten aus Wasserpflanzen darauf ausgebreitet werden. Da die Insel auf dem Wasser schwimmt, befinden sich darauf nur Pflanzen, die mit frei im Wasser hängenden Wurzeln existieren und ihre Nahrung aufnehmen können. „Selbstverständlich handelt es sich ausschließlich um einheimische Arten“, betont Rietmann, der viele Jahre mit verschiedenen Gewächsen und Konstruktionen experimentiert hat. Zu diesen Pflanzen gehören beispielsweise Schilfrohr (Phragmites australis), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) und Kalmus (Acorus Calamus).     
    Die Pflanzen leben in einer Art Hydrokultur. So lange sie genügend Nährstoffe aus dem Wasser erhalten – das ist in Mitteleuropa nahezu überall gewährleistet – und keine toxischen Stoffe eingeleitet werden, regeneriert und entwickelt sich der Bestand kontinuierlich und bedarf keiner zusätzlichen Pflege.      Wenn sie erst im Wasser sind, werden sich die Pflanzen sehr schnell auf der Insel ausbreiten und in die Höhe wachsen. Aber auch unterhalb der Wasseroberfläche werden sie mit ihrem Wurzelwerk ein intensives Wachstum entfalten. Das Wurzelwerk wird dabei die Grundlage für eine vielfältige Lebensgemeinschaft aus Klein- und Kleinstlebewesen. Für Jungfische bieten sie damit nicht nur Schutz, sondern auch einen Lebensraum mit reichlich Nahrungsvorkommen.
    Schutzfunktion haben die Inseln für die Kleinfische auch gegenüber dem Kormoran. Gerade in Gewässern ohne Hindernissen sind die Fische nirgendwo vor Kormoranen sicher. Das kann zu einem drastischen Schwund der Kleinfische führen, wie man schon in einigen Gewässern erfahren musste. Unter der Insel ist ein Netzgehege bis zum Gewässerboden gespannt, in dem die Kleinfische für die unter Wasser jagenden Vögel unerreichbar sind.
    Der Gewässerwart Ralf-Frank Böcker und seine ehrenamtlichen Helfer des FV Wüsting sind überzeugt von den Pflanzeninseln, die von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung finanziert wurden. Die Inseln werden in Zukunft sicher dazu beitragen, dass die verschiedenen Friedfisch- und Raubfischarten hier in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander leben.
    Die Inseln bilden in dem See aber nicht nur einen neuen Lebensraum für Kleinfische, sie dienen darüber hinaus auch der Reinigung des Gewässers. Unter der Insel mit ihrer abgestimmten Pflanzenwelt entwickelt sich ein weit verzweigtes Wurzelsystem. Allein unter einem Quadratmeter Insel entstehen Wurzeln von über 100 Kilometer Länge. Das ergibt einen riesigen Siedlungsraum für Mikroorganismen, die von zentraler Bedeutung für die Selbsteinigung des Gewässers sind.
    Die Schilfinseln von Hubert Rietmann haben sich schon in einigen Gewässer bewährt und sie dürften auch für andere Gewässerpächter interessant sein, die Probleme mit ihrem Bestand an Jung- und Kleinfischen haben. Informationen finden sich im Internet auf www.rietmann-oegi.de

     

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08.04.2021

Totholz für den Brinkumer See

Am Samstag, den 20. März, hat der Sportfischerverein Bremen-Stuhr e.V. Totholzbündel zur Strukturverbesserung in den vereinseigenen Brinkumer See eingebracht. Diese Maßnahme wurde auf Initiative des Vereins ergriffen. Bei der Durchführung haben der LFV Weser-Ems und die Hochschule Bremen mit dem Verein kooperiert

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    Am Samstag, den 20. März, hat der Sportfischerverein Bremen-Stuhr e.V. Totholzbündel zur Strukturverbesserung in den vereinseigenen Brinkumer See eingebracht. Diese Maßnahme wurde auf Initiative des Vereins ergriffen. Bei der Durchführung haben der LFV Weser-Ems und die Hochschule Bremen mit dem Verein kooperiert
    Bei dem See handelt es sich um ein typisches ehemaliges Abbaugewässer. Solche Gewässer sind in der Regel sehr strukturarm und weisen steil abfallende Kanten auf. Die Totholzbündel wurden in den flacheren Gewässerbereichen von 1,5 bis 3 Meter Tiefe eingebracht, um den Fischen dort Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
    Der Verein plant, in Zukunft weitere derartige Maßnahmen zur Strukturverbesserung durchzuführen.

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