ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Gegen ein Aalfangverbot - wir bleiben dran!

17.12.2022

Das unlängst vom EU-Rat für Landwirtschaft und Fischerei verhängte Aalfangverbot für die Freizeitfischerei in maritimen Gewässern verursacht Besorgnis unter den Angler. Zwar wird kaum gezielt auf Aal im Meer geangelt, die Aalangelei findet fast ausschließlich im Süßwasser statt, aber wer weiß: Vielleicht ist das nur der erste Schritt, dem als nächstes ein komplettes Aalangelverbot folgt.

Wir werden natürlich alles tun, um solch ein Verbot zu verhindern, wir als Angler und wir als Verband. Was genau wir tun?

1. Wir und alle Angler unserer Mitgliedsvereine unterstützen mit unseren Beiträgen die Dachverbände, die Einfluss auf die Europapolitik in Bezug auf den Aalfang haben, den Deutschen Angelfischerverband DAFV und den Deutschen Fischereiverband DFV. In diesen Verbanden sitzen die Fachleute, die sich in Brüssel Gehör verschaffen und die sich dafür einsetzen, dass Angler weiterhin auf Aal angeln dürfen. Der DAFV und der DFV schalten sich immer wieder ein, wenn es auf Europaebene um Fragen des Aalschutzes und –fangs geht, um sich für die Angler stark zu machen. Einen Eindruck davon kann man gewinnen, wenn man sich auf der Homepage des DAFV die Beiträge in der Rubrik „Europaarbeit“ ansieht. 

2. Wir stärken unsere Position bei der Debatte um ein Fangverbot Jahr für Jahr durch den Besatz von Aalen. Wie stünde es wohl um den Aal, wenn nicht die Angler alljährlich Millionen Jungaale aussetzen würden? Unsere Arbeit und unsere Investitionen sind auch eine Art Versicherung für das weitere Aalangeln. Denn würde man den Anglern das Aalangeln verbieten, würden sie dann noch in dem bisherigen Umfang Aale besetzen? Was die Angler für die Aale tun, festigt auch ihren Anspruch, auf Aale angeln zu dürfen. Deshalb sollten wir uns auch weiterhin durch Besatzmaßnahmen für den Aal einsetzen.

3. Wir machen als Angler immer wieder auf die Problematik der Wasserkraftwerke und die fehlende Durchgängigkeit von Gewässern aufmerksam und versuchen, wo es geht, Verbesserung zu schaffen. Denn die Zerstörung der Lebensräume und die Unterbrechung der Wanderwege sind eine der wesentlichen Ursachen für die Gefährdung des Aals. 

4. Aalfangverbot und Aalschonzeit, das sind Fragen der großen Europäischen Politik. Aber auch auf untergeordneter politischer Ebene gilt es, sich Gehör zu verschaffen. Deshalb befinden wir uns vom Angelfischerverband Weser-Ems ständig im Gespräch mit den zuständigen Ministerien in Niedersachsen. Auch für das kommende Jahr stehen schon wieder Termine beim Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium. Ein Thema dabei ist selbstverständlich der Europäische Aal, der Einsatz der Angler für den Aal und der Erhalt der Möglichkeiten, auf Aal zu angeln.

5. Mit unserem Monitoring an der Aalfangstation Herbrum gewinnen wir selber Daten über den Aufstieg von Glasaalen. Damit liefern wir vom Verband selber Zahlen zur Entwicklung des Aalbestandes und Fakten, auf die man in der Wissenschaft und Politik zurückgreifen kann, wenn es um Entscheidungen bezüglich des Europäischen Aals geht.

Für die Bezieher unseres Mitteilungsblattes sei darauf hingewiesen, dass wir uns in der nächsten Ausgabe (Nr. 2, 2023) ausführlich mit der Aalproblematik befassen werden.

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