ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Fortbildungstagung für Gewässerwarte

16.03.2024

Zum regelmäßigen Angebot des Angelfischerverbandes Weser-Ems für Gewässerwarte gehört neben der Ausbildung auch die Fortbildung. Am 16. März fand die diesjährige Fortbildungstagung für Gewässerwarte in der Gaststätte „Zur Krone“ in Hude statt.
Die Leitung der Veranstaltung befand sich wie seit vielen Jahren in den bewährten Händen von Bodo Zaudtke, dem Vize-Präsidenten des Verbandes.
Insgesamt konnten 37 Gewässerwarte aus den Mitgliedsvereinen zu der Veranstaltung begrüßt werden. Leider fehlten einige der angemeldeten Interessenten, ohne sich abzumelden, was immer schade ist, weil die gesamte Veranstaltung, und damit nicht zuletzt die Mahlzeiten, für alle Angemeldeten vorbereitet werden.
Das Thema der Tagung lautete „Aalschmuggel – Eines der größten Wildtierverbrechen der Gegenwart“. Den entsprechenden Vortrag dazu hielt Florian Stein, Fachbereichsleiter für Europaarbeit und Wissenschaft vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV), der zu den bekanntesten und renommiertesten Experten auf dem Gebiet des illegalen Aalhandels gehört. Für seine langjährige wissenschaftliche Arbeit zum globalen illegalen Handel mit Europäischen Aalen wurde Florian Stein im vergangenen Jahr von der Internationalen Polizei-Organisation mit dem Interpol-Award Partnerschaft für den Naturschutz ausgezeichnet.
Der Experte führte er aus, dass man zwar die Larven des Aals in Gefangenschaft erzeugen, sie aber nicht ernähren kann. Sie würden also nach wenigen Wochen sterben.
2010 wurde ein EU-Export-Import-Verbot für den Aal erlassen, es darf also kein Aal aus der EU raus und keiner rein. Trotzdem gibt es in China eine riesige Aalproduktion in Farmen, auch des Europäischen Aals. Das ist nur durch illegalen Handel möglich. Der Betrug, der mit Europäischen Aalen stattfindet, beläuft sich in Dimensionen von 2 bis 3 Milliarden Euro pro Jahr.
Seit 2011 gab es mehrere erfolgreiche Razzien bei den kriminellen Aalhändlern. Zum Teil konnten große Mengen von Glasaalen sichergestellt werden. Die Maßnahmen gegen den illegalen Handel zeigen Wirkung. Die Lieferung von Europäischen Aalen nach Asien ist rückläufig.
Die Frage, ob der Aal ausstirbt, bezieht sich in der Regel nur auf die rückläufigen Zahlen der Bestände. Diese seien auch nicht zu leugnen. In die Frage müsse aber auch einbezogen werden, dass immer noch eine Anzahl von 1 Milliarde Glasaalen in Europa ankommt. Auch habe der Aal eine hohe genetische Diversität. Der Bestandsrückgang wurde zudem im Jahr 2011 gestoppt. Der Aal sei angesichts dieser Tatsachen nicht vom Aussterben bedroht.
Von einem generellen Fangstopp solle man sich nicht zu viel versprechen. Er würde dazu führen, dass der illegale Fang florieren würde. Wenn den Anglern der Fang verboten würde, wüsste bald kaum noch jemand, wie die Situation des Aals in unseren Gewässern wäre.
Dass der Aal, seine problematische Bestandssituation und der illegale Handel mit ihm ein spannendes Thema ist, das keinen Angler unberührt ist, zeigte sich auch an dem regen Interesse der Teilnehmer.

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