ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Nach dem Großbrand: Wie geht es der Hase?

25.07.2020

Am Montag, den 20. Juli, kam es zu einem Großbrand in einem Gewerbegebiet im Osnabrücker Stadtteil Fledder. Das kontaminierte Löschwasser hat im Fluss Hase ein massives Fischsterben ausgelöst. Nun stellt sich für alle die Frage, in welchem Zustand sich die Hase im Verlauf abwärts von Osnabrück befindet. Einige unserer Mitgliedsvereine sind schließlich im Bereich der Hase ansässig und rechnen den Fluss zu ihren Vereinsgewässern.

In einer Pressemeldung scheibt Gerhard Meyering zum Zustand der Hase:

Nach nunmehr drei Tagen ist der größte Teil des mit Schadstoffen kontaminierten Hasewassers durch die Stadt abgeflossen. Vom Oberlauf der Hase konnte frisches Wasser auf natürlichem Wege nachfließen. Schaumbildung tritt nicht mehr auf, auch der Sauerstoffgehalt der Hase stabilisiert sich auf ein normales Niveau. Da dieses Wasser nicht mehr angereichert oder verdünnt werden muss, wurden die Pumparbeiten zur Verdünnung der Hase heute Morgen um 6 Uhr eingestellt. Insgesamt wurden ca. 80 Millionen Liter sauberes Wasser aus dem Stichkanal und dem Stockumer See zur Verdünnung der Schadstoffwolke von Technischem Hilfswerk und Berufsfeuerwehr mittels Hochleistungspumpen in die Hase umgepumpt.

Um die Schadstoffwolke im Hasewasser außerhalb des Stadtgebietes kümmert sich zuständigerweise die Untere Wasserbehörde des Landkreises, mit der die Stadt Osnabrück in ständigem Austausch steht. Bisher wurden unterhalb von Osnabrück noch keine toten Fische entdeckt.

 Heute werden an der Pernickelmühle in der Osnabrücker Innenstadt weitere verendete Fische aus dem Wasser geholt. Bislang wurden nach Auskunft des Unterhaltungsverbandes Obere Hase, der in Amtshilfe der Stadt bei der Bergung der toten Fische hilft, ca. 1000 Kilogramm Fische eingesammelt und entsorgt.

Zwar können mit dem frisch nachgeflossenen Wasser auch Fische wieder die Hase hinabschwimmen, jedoch dürften diese auf wenig Nahrung stoßen. Experten schätzen daher, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis sich die Fauna in der Hase wieder erholt hat. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis  Osnabrück empfiehlt die Stadt Osnabrück, in den nächsten zwei Wochen vorsorglich nicht in der Hase zu angeln und auf den Verzehr von Fischen aus der Hase, die ab Osnabrück flussabwärts geangelt wurden,  zu verzichten.   

Zurzeit werden mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes Abdichtungsmaßnahmen umgesetzt, um den Abflusskanal des Regenklärbeckens in der Nähe der Brandstelle von Restmengen an kontaminierten Rückständen durch Spülung zu reinigen.  Dazu hat auch die Deutsche Bahn einen Waggon zum Transport der hierfür notwendigen Materialien und Geräte zur Verfügung gestellt, da der Ausfluss des Kanals aus dem Regenklärbecken in die Hase sich direkt neben einem Güterbahngleis befindet und anders nicht zu erreichen ist.

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