ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Mitgliederversammlung des Sportfischerverbandes im LFV Weser-Ems

10.10.2021

Am 09. Oktober 2021 führte der Sportfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems seine Jahreshauptversammlung im Hotel Backenköhler in Ganderkesee durch. Der Verbandspräsident Heinz Gräßner begrüßte die Anwesenden und dankte dem FV Delmenhorst für die Einladung nach Ganderkesee.

Es wurde festgestellt, dass es keine Einwände gegen die Tagesordnung gibt. Mit den Anwesenden wurden die Vertreter von 52 Vereinen registriert, die über 415 Stimmen verfügen.

Heinz Gräßner begann seine Ausführungen mit einem Blick auf die Coronaproblematik, die dem Verband und den Vereinen vor allem im vergangenen Jahr, aber auch noch in diesem Jahr die Arbeit erschwert hat. Viele Veranstaltungen mussten ausfallen, es war schwierig, Räumlichkeiten für Zusammenkünfte zu finden, und die Erreichbarkeit der Mitglieder aus Verband und Vereinen wurde dadurch behindert. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle waren zeitweise im Homeoffice, und nur die notwendigsten Außentermine wurden unter coronakonformen Bedingungen wahrgenommen. Der Präsident dankte ausdrücklich den Mitarbeitern der Geschäftsstelle, die durch ihre Arbeit dafür sorgten, dass die besonderen Umstände für Außenstehende kaum wahrzunehmen waren.

In der Geschäftsstelle gab es personelle Veränderungen: Janna Kruse hat den Verband aus eigenen Stücken verlassen. Neuer Mitarbeiter ist Tobias Pelz, der zurzeit durch Drittmittel finanziert wird, der aber fest angestellt werden soll. Ab. 16.11. wird Thomas Kaiser das Team verstärken, er ist Mitglied im FV Wildeshausen und wird zunächst im Rahmen eines Zeitvertrags beschäftigt werden.

Es wurde über die Unterstützung durch das Landesbüro Naturschutz Niedersachsen GbR (Labün) berichtet. Das Büro fasst Stellungnahmen zu Naturschutzvorhaben zusammen und wird den Verband finanziell unterstützen. So wird es einen Zuschuss für EDV und Büro geben sowie einen jährlichen Zuschuss.

Bernard Landwehr hat für den FV Essen ein Entdeckermobil des Schubz finanziert bekommen, das auch den anderen Vereinen zur Verfügung steht.

Zur Verpachtung des Bederkesaer Sees hat Jens Salva ein sehr gutes Konzept entwickelt, aus finanziellen Gründen ging der See aber als Pachtgewässer an einen anderen Verband.

Im Zusammenhang mit dem Ergebnis der Bundestagswahl und der Beteiligung der Grünen an der künftigen Regierung sieht Gräßner die Gefahr, dass Anglern das Leben schwer gemacht werden könnte. So könnte es zu konsequenten Verboten in den FFH-Gebieten kommen. Hier gelte es, wachsam zu sein und Einfluss auf die Politik auszuüben.

Der Klimawandel mache sich durch immer mehr invasive Arten bemerkbar. Es ist nicht klar, was man dagegen machen kann und soll, auf jeden Fall müsse man aufmerksam sein, was die Veränderung der Arten betrifft.

Gräßner wies auf die vielen guten Renaturierungsmaßnahmen durch Jens Salva und nun auch Tobias Pelz hin. Hier sei weiterhin die enge Zusammenarbeit mit den Vereinen gefragt, um Möglichkeiten für Projekte zu entdecken und Formen der Umsetzung zu finden. Es kann generell noch mehr für die Umwelt getan werden, betonte Gräßner und wies auf die Aktion „Angler gehen den Mehrweg“ des Verbandes hin.

Mit Hinweis auf die vielen und großen Einsätze von Ehrenamtlichen wurde betont, dass hier riesige Beträge zusammenkämen, wenn man einmal berechnet, wieviel die ganzen Arbeitsstunden kosten würden. Hierzu soll ein Bericht entstehen über die hohe Arbeitsleistung der Ehrenamtlichen. Dafür wird um weitere Mithilfe der Vereine gebeten, um Angaben zu einzelnen Maßnahmen und um Bildmaterial dazu, damit daraus ein Bericht für die Öffentlichkeit gefertigt werden kann.

Künftig will das Präsidium auf Reisen gehen, um Vereine zu besuchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Damit soll in kleinerem Rahmen sondiert werden, wo der Verband gezielt etwas für die Vereine tun kann.

Es wird berichtet, dass die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes, DAFV, Dr. Christel Happach-Kasan, zurückgetreten ist und Klaus-Dieter Mau zu ihrem Nachfolger gewählt worden ist.

Der DAFV plant neue Ausweiskarten für Angler der Mitgliedsverbände. Man stellt sich vor, dass diese Karten einmal verpflichtend werden. Gräßner sieht das allerdings noch nicht. Die Einführung der Karten sollte seiner Meinung nach freiwillig sein, denn die Karten und die zugehörigen Lesegeräte werden einiges kosten. Auch sei das Ganze mit nicht wenig Arbeitseinsatz verbunden.

Im Zusammenhang mit einer Plakataktion des DAFV weist Gräßner auf fragwürdige Motive hin, etwa Anglerinnen, die Alkohol konsumieren, oder Lagerfeuer am Wasser, also Aktionen, um deren Unterbindung die Vereine bemüht sind. Infrage stellt er auch, dass Verbände, die nicht Mitglied im DAFV sind und keine Beiträge zahlen, an Tagungen des Verbandes teilnehmen oder Veröffentlichungen ihrer Anliegen in der Fischwaid als Organ des DAFV bekommen.

Es wird die App angeln-in vorgestellt, mit der man auf digitale Gewässerdaten zugreifen kann. Vereine können sich kostenlos daran beteiligen und die Informationen zu ihren Gewässern einstellen lassen.

In einer weiteren App geht es um die Darstellung, wer wann in welcher Region Lehrgänge zur Fischerprüfung anbietet. Bodo Zaudtke befasst sich noch mit dem Thema, weitere Informationen werden folgen. Es muss immer wieder festgestellt werden, dass unsere Vereine Prüfungen besser und preiswerter anbieten können als Online-Dienstleister.

Gegen die Jahreshaushalt 2019 und 2020 gab es keine Einwände.

Die Prüfungen der Einnahmen und Ausgaben der Geschäftsjahre 2019 und 2020 zeigten keinerlei Abweichungen.

Das Präsidium wurde einstimmig entlastet.

Das Präsidium wurde neu gewählt. Zunächst wurde Heinz Gräßner als Präsident in seinem Amt bestätigt.

Karl-Heinz Poll stellte sich nicht der Wiederwahl als Vizepräsident. Für ihn wurde Bodo Zaudtke zum Vizepräsidenten gewählt.

Uwe Berding kandidiert nicht noch einmal für eine Position im Vorstand und geht in den Ruhestand. Als neues Mitglied wurde Gerd Conens, Vorsitzender des ASV Rhede/Ems, ins Präsidium gewählt.

Bernard Landwehr wurde als Referent für Fischen wiedergewählt.

Jörg Otten wurde als Referent für Fischereiaufsicht wiedergewählt.

Als neues Mitglied des Präsidiums wurde Lutz Thalheim vom SFV Huntlosen gewählt.

Torsten Kampf wurde bereits von den Vereinsjugendwarten und nun auch von den Vorsitzenden der Vereine im Amt bestätigt.

Die Haushaltsvoranschläge 2020 und 2021 wurden einstimmig verabschiedet.

Die Satzungsänderung zur Namensänderung des Verbandes wurde angenommen.

Der Antrag zur Erhöhung des Beitrags für das Mitteilungsblatt wurde vom Präsidium zurückgezogen. Es wird ein Vorschlag zur Frage Print- und Online-Version des Mitteilungsblattes erarbeitet.

Es wurde beschlossen, dass die Mitgliederversammlung 2022 vom SFV Apen ausgerichtet wird und die Versammlung im Jahr 2023 vom SFV Westoverledingen.

Schließlich wurden noch diverse Themen besprochen, die den Mitgliedern ein Anliegen sind. Christoph Elbert vom ASV Meppen hob hervor, dass vom Verband sehr gute Arbeit für die Gewässer und die Fischbestände geleistet wird. Andere Verbände seien möglicherweise preiswerter, die Vereine würden dort aber nicht so gute Arbeit erfahren. Woanders würden auch zunehmend Gewässer für die Angler verloren gehen, während es dem LFV Weser-Ems immer wieder gelingt, die Gewässer für die Angler zu erhalten.

Verärgert zeigt sich Elbert darüber, dass sein Verein ehrenamtlich einen Steg für Behinderte errichtet hat und nun Nutzungsgeld dafür zahlen muss. Ähnlich verhielt es sich mit einer Nistkastenaktion des Vereins, bei der man nach der Durchführung schließlich ebenfalls Nutzungsgeld zahlen musste.

Helmut Janßen vom SFV Apen beklagt, dass Prüflinge nach der Onlineschulung über keinerlei praktisches Wissen verfügen und am Wasser oft nicht wüssten, was sie zu tun haben. Daran solle etwas geändert werden. Heinz Gräßner bestätigte, dass der praktische Teil der Ausbildung nicht auf der Strecke bleiben darf und sagt zu, sich damit zu befassen. Er beschäftigt sich bereits zusammen mit Bodo Zaudtke mit dem Thema, es sei bereits ein Anwalt eingeschaltet, und man werde darüber auch noch einmal mit dem Ministerium sprechen.

Werner Knoop vom SFV Huntlosen forderte, dass die Umweltaktivitäten und gemeinnützigen Projekte mehr Aufmerksamkeit und Würdigung erfahren. Dafür hätte es früher immer die Kreisbeauftragten gegeben, die sich bei den Unteren Naturschutzbehörden Gehör verschaffen konnten. Der Verband solle deshalb weiterhin für Kreisbeauftragte sorgen. Heinz Gräßner entgegnete, dass Jens Salva und Tobias Pelz die nötigen Termine bei den Naturschutzbehörden wahrnehmen würden und dort immer im Dialog mit den zuständigen Mitarbeitern stünden.

Es wurde darauf hingewiesen, dass zunehmend Zuwege zu den Pachtgewässern gesperrt würden und man somit Gewässer nicht mehr erreichen könne. Christoph Elbert erklärte dazu, dass Angler grundsätzlich die Wege zu den Gewässern nutzen dürften. Das sei auch gesetzlich so geregelt. Arnold Hesse von FV Stickhausen betonte, dass derjenige, der das Fischereirecht hat, auch die Wege nutzen darf. Geregelt sei dies mit dem Paragraphen 10 im Niedersächsischen Fischereigesetz.

Arnold Hesse beklagte, dass auf einigen Gewässern seines Vereins Raser mit Speedbooten unterwegs sind, die sich an keine Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und keine Rücksicht auf Angler oder andere Nutzer der Gewässer nehmen. Es hätte schon Todesfälle im Zusammenhang mit Speedbootfahrern gegeben.

Torsten Kampf berichtete zum Thema Jugendbeiträge für den Verband. Die Mitgliedszahlen der Jugendlichen sind einige Jahre rapide abgefallen, haben sich zuletzt aber stabilisiert. Bei Jugendveranstaltungen sei es vorgekommen, dass ein Verein mit mehreren Jugendlichen daran teilgenommen hat, dieser aber gar keine Jugendlichen gemeldet und keine Marken bestellt hätte.

Kampf betonte, dass der Verband für wenig Geld aufwändige Veranstaltungen für Jugendliche anbietet, bei denen die Teilnehmer rundum versorgt und betreut werden. Diese Arbeit könne aber nur geleistet werden, wenn dem Verband dafür auch die notwendigen Gelder zur Verfügung gestellt werden. Er appelliert deshalb an die Vereine, für Beitragsehrlichkeit zu sorgen und die Jugendlichen, die im Verein aktiv sind, auch ordnungsgemäß zu melden.

Die Versammlung wurde um 12.15 Uhr beendet. Heinz Gräßner bedankte sich bei den Anwesenden für die Teilnahme und wünschte ihnen eine gute Heimreise.

Ein ausführliches Protokoll der Sitzung wird den Mitgliedsvereinen zugeschickt.

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