ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Für mehr Fische in Dötlingen

27.10.2021

„Und jetzt noch mehr Kies in Richtung Rand!“, ruft Ralf Siemer vom Ufer aus in Richtung Wasser, und Elias kippt den nächsten Eimer in den Bach. Der Elfjährige und die anderen Kinder aus der AG Umwelt- und Gewässerschutz der Realschule Wildeshausen legen Strömungslenker im Altonaer Mühlbach an. Ralf Siemer ist der Naturschutz- und Umweltbeauftragte des Fischereivereins Wildeshausen e.V., die Aktion ist Teil des Gewässerschutz-Projekts der Angler. Denn Siemer sieht sich nicht nur als Angler, sondern vor allem als Naturschützer. „Nur in einer intakten Umwelt können sich Lebewesen gut entwickeln, und somit auch der Fischbestand.“ Gemeinsam mit Kindern verschiedener Schulen und in Abstimmung mit Landkreis und dem Unterhaltungsverband Hunte-Wasseracht renaturiert der Verein den Altonaer Mühlbach. Elias weiß auch, warum: „Wenn es mehr Strömung gibt, kommt mehr Luft ins Wasser, und es können mehr Tiere darin leben. Außerdem können Fische unter den Steinen ihre Eier ablegen.“ Zusätzlich pflanzt der Verein Schwarzerlen zur Ufersicherung und Beschattung. Dass ihre Arbeit Erfolg hat, können die Kinder selbst erleben, zum Beispiel beim Keschern. „Die Gewässergüte verbessert sich bereits nach kurzer Zeit“, weiß Jens Pfänder vom Fischereiverein. Der Angler hat das Projekt mitinitiiert und bietet ehrenamtlich Naturschutz-AGs in Schulen an. Um Hilfsmittel wie Kinder-Wattstiefel, Kescher und Wannen besorgen zu können, hat Jens Pfänder sich um eine Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung bemüht. Mit Erfolg: Die Stiftung bewilligte den Antrag in voller Höhe, 890 Euro flossen aus Hannover nach Wildeshausen. „Die Idee des Fischereivereins ist ein Paradebeispiel für perfekte Projekte“, sagte StiftungsGeschäftsführer Karsten Behr bei einem Besuch am Altonaer Mühlbach. „Umweltbildung gepaart mit aktiven Naturschutzmaßnahmen: Besser geht es nicht.“

Behr reist zurzeit durch Niedersachsen und besucht 20 Umweltbildungsprojekte, die die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung unter dem Motto „NATURbegeistert“ fördert. Unter diesem Dach unterstützt die Stiftung rund 240 Ideen im gesamten Bundesland mit insgesamt 450.000 Euro. Gestartet anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Stiftung, ist „NATURbegeistert“ die größte Initiative in den vergangenen zwei Jahren. Ideengeber und Koordinator von „NATURbegeistert“ ist das Umweltbildungszentrum SCHUBZ in Lüneburg. Schirmherr ist Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Mit im Gepäck hatte Behr als Auszeichnung ein Schild, das die Initiativen aufhängen und damit zeigen können: Wir sind begeistert von der Natur, anders gesagt: NATURbegeistert. Das Projekt läuft noch bis Ende 2021. Auch danach unterstützt die Stiftung weiter Vorhaben aus Umweltbildung und Naturschutz. Behr: „Wir freuen uns auf all die Ideen der vielen Engagierten im Naturschutz in Niedersachsen.“ Die Stiftung fördert insgesamt etwa 650 Projekte im Jahr mit rund sechs Millionen Euro.

Bingo Umweltstiftung

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