ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

21. Mai - ein Tag für die Wanderfische

20.05.2022

Fische müssen wandern, vom Süß- ins Salzwasser, vom Salz- ins Süßwasser, vom See in den Fluss oder innerhalb eines Gewässerkomplexes. Um auf die Bedeutung durchgängiger Gewässersysteme und deren Auswirkungen auf die Wanderfische und den Menschen aufmerksam zu machen, hat die Organisation „World Fish Migration Foundation“ im Jahr 2014 einen Ehren- und Aktionstag ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre mit verschiedenen Projekten rund um den Globus gefeiert. Der nächste World Fish Migration Day, der Fische, Flüsse und Menschen zusammenbringen soll, ist am Samstag, 21. Mai 2022.
Deutschlandweit sind gut ein Dutzend Aktionen geplant, u.a. Filme, Vorträge, eine Wiesenwanderung am Bach, Infos direkt am Fischmobil oder mehrere Glasaal-Monitorings an der Nordseeküste. Eine Terminübersicht gibt es online unter: https://www.worldfishmigrationday.com/event-dashboard/

Ziele des Projektes sind unter anderem:
    •    Das Überleben wandernder Arten dauerhaft zu sichern.
    •    Ein Verständnis für die Ansprüche wandernder Arten zu schaffen.
    •    Nachhaltig wirksame Vereinbarungen mit Regierungen, Industrie und Non-Profit-Organisationen (NGOs) entwickeln und abschließen, um so Fließgewässer als Wanderkorridore zu schützen und zu revitalisieren.
Denn nahezu alle Fischarten unternehmen mehr oder weniger weite Wanderungen. Sei es zum Beispiel zur Vermehrung, um nach Nahrung zu suchen oder um sich an extreme Witterungseinflüsse anzupassen. Sie wechseln im jahreszeitlichen Verlauf ihren Standplatz und bevölkern so im Laufe ihres Lebens verschiedene Lebensräume.
Intakte, miteinander vernetzte und durchwanderbare Systeme stellen deshalb die Grundlage für eine vitale Population und ein intaktes Ökosystem dar, das ökologische, kulturelle, ökonomische und soziale Funktionen erfüllt. Aufgrund von Gewässerverbau sind besonders wandernde Fisch- und Rundmaularten, wie zum Beispiel Neunaugen, gefährdet oder vom Aussterben bedroht.


Internationaler Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai
Doch nicht nur die Wanderfische stehen an diesem Wochenende im Mittelpunkt: Einen Tag nach dem  „World Fish Migration Day“ wird am Sonntag, 22. Mai, auf den Internationalen Tag der biologischen Vielfalt aufmerksam gemacht. Das Datum ist in Anlehnung an den 22.05.1992 gewählt, an dem der Text für die Biodiversitätskonvention angenommen wurde.  Die „Convention on Biological Diversity“ war eines der Ergebnisse der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro vor 30 Jahren und stellt das umfangreichste Abkommen zum Schutz der Natur und der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen dar.


Angler für Durchgängigkeit und biologische Vielfalt
Als anerkannte Naturschutzvereinigung steht der Angelfischerverband im Landesfischereiverband Weser-Ems e.V.  – gemeinsam mit seinen Mitgliedsvereinen – als starke Gemeinschaft für die Grundsätze und Ziele dieser beiden international gefeierten Tage. Durch unzählige Renaturierungs- bzw. Revitalisierungsprojekte an und in den Gewässern wird durch die organisierte Angelfischerei laufend und maßgeblich zur Verbesserung des Naturhaushaltes beigetragen. Die Aktionen reichen vom Einbringen von kiesigem Sohlsubstrat als Laichhabitat für Fische und Lebensraum für diverse Gewässerbodenorganismen, dem Einbau von Stammholz und Kartoffel-Lesesteinen als Strömungslenker, der Laufverlängerung von begradigten und strukturlosen Gewässerverläufen oder der Anlage von Feuchtwiesen und auentypischen Kleingewässern bis hin zu großen Flachwasserzonen und Altarmen.
Darüber hinaus werden gemeinsam mit den Vereinen vor Ort gezielt Artenschutz- und Wiederansiedelungsprojekte, z.B. der Wanderfischarten Atlantischer Lachs, Meerforelle und Quappe, getragen und begleitet. Mit diesen Projekten erfolgt – in überwiegend ehrenamtlichem Engagement - ein bedeutender Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität.

Thomas Kaiser & Tobias Pelz

 

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