ANGELFISCHERVERBAND IM
LANDESFISCHEREIVERBAND WESER-EMS E.V.

Jugend-Meeresfreizeit des LFV an der Ostsee

04.10.2022

Ausgangspunkt unserer Reise vom 30. September bis 03. Oktober war der Verbandsstandort in Oldenburg. Dort haben sich die vier Jugendlichen, Vanessa Peters und Jannes Kramer vom SFV Rhauderfehn, sowie Henning Siebert und Silas Schütte vom ASV Rhede am Freitagmittag nach Schulschluss eingefunden, um die Fahrt in Richtung Ostsee anzutreten. Alle vier Jugendlichen hatten sich während der Fischertage in Südmoslesfehn für die Veranstaltung qualifiziert. Als Betreuer sind Torsten Kampf, Jörg Wachtmeester und meine Person mitgefahren.    
Nachdem das Reisegepäck und die Ausrüstung auf die zwei Fahrzeuge aufgeteilt und verstaut waren, begann die Fahrt mit dem ersten Zwischenziel, einem großen Gerätehändler in Kaltenkirchen, um dort die Ausrüstung zu komplettieren. Erstmalig haben wir eines der beiden motorisierten Schlauchboote aus dem Verbandsbestand mitgenommen, um damit auf die Ostsee zum Fischen herauszufahren, was unsere Reisegeschwindigkeit etwas reduzierte. Gegen 19.00 Uhr sind wir jedoch bei unserer Unterkunft, dem Jugendgästehof in Schönberg angekommen.    
Aufgrund seiner einfachen Einrichtung mit genügend Platz für die benötigten Utensilien ist der Jugendgästehof ideal für eine solche Jugendveranstaltung und schon seit vielen Jahren Ziel unserer Meeresangelfahrten. Nachdem Privates, Köder und Gerät entladen und ins Blockhaus geräumt waren, wurde gegrillt und der Reisetag fand Ausklang beim Binden einiger Montagen für den nächsten Angeltag, dem alle erwartungsvoll entgegenfieberten.     
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurden die Jugendlichen zunächst in das Brandungs- und Bootsangeln eingewiesen. Probeweise wurden Dreibein und Brandungs-Shelter aufgebaut, um die Handhabung am Strand zu erleichtern. Nachdem die Gerätekisten geprüft und vervollständigt waren, teilten sich die Jugendlichen in zwei Gruppen auf, da auf dem Boot maximal zwei Jugendliche und zwei Betreuer Platz finden.     
Nachdem wir einen geeigneten Ort am Strand von „Brasilien“, einem Ortsteil am Schönberger Strand gefunden hatten, an dem wir das Boot samt Trailer an die Wasserlinie schieben und zu Wasser lassen konnten, fuhren zunächst Vanessa und Jannes mit den beiden Torstens raus auf die Ostsee, während Jörg, Silas und Henning ihr Glück in der Brandung versuchten.     
Die Bootsfahrt bei etwas kabbeliger See wird den beiden Jugendlichen sich noch lange in Erinnerung bleiben. Immer wieder mussten wir umsetzen, da uns die Strömung auf die offene See trieb. Das Fahren gegen Wind und Welle brachte uns so manche Salzwasserdusche ein und führte dazu, dass am Abend jede Menge Kleidung und Schuhwerk getrocknet werden musste. Aufgrund der starken Drift und einer kleinen Ankerpanne bei der wir unser Ankergewicht verloren, fielen die Fänge verhältnismäßig mager aus. Jedoch war es auch für uns das erste Mal, dass wir die Fangplätze mit Unterstützung durch ein Echolot selber ausfindig machen mussten. In den Jahren zuvor sind wir immer mit einem Kutter hinausgefahren.    
In der Brandung war aufgrund des zum Teil ablandigen Windes kaum etwas zu holen. Die Sonneneinstrahlung auf das verhältnismäßig flache Wasser tat sein Übriges, sodass nur einige kleine Plattfische gefangen wurden. Als am Abend die Unterkunft erreicht war, hatten gerade die Bootsfahrer einiges zu tun, und ihre nasse Bekleidung und das Gerät für den nächsten Tag wieder einsatzbereit zu bekommen.    
Nachdem die Arbeit erledigt war und sich alle gestärkt hatten, wurde noch ein wenig über den erlebten Tag geplaudert, bevor alle müde ins Bett fielen.     
Am Sonntag tauschten die Jugendlichen die Rollen und die beiden Rheder Jungs fuhren mit auf die See. Dieses Mal blieben wir weiter in Küstennähe und suchten dort die Sandbänke auf. Die Taktik brachte mehr Erfolg und so konnten bis zum späten Nachmittag auf dem Boot 42 Plattfische erbeutet werden.         
Am Strand in der Brandung ging wieder recht wenig. Nur ein paar kleinere Platten gingen dort an den Haken. Jedoch steht auch hier im Vordergrund, den Jugendlichen die Angelmethodik zu vermitteln. Die Jugendlichen hatten allesamt vorher noch nie im Meer gefischt.     
Abends in der Unterkunft wurde von allen gemeinsam die Angelgeräte abgewaschen und gereinigt, der Fang versorgt und für den küchenfertigen Gebrauch vorbereitet, bevor gemeinsam Pizza bestellt wurde.    
Am Montagmorgen war Heimreisetag und bereits vor dem Frühstück wurden alle Sachen verstaut. Nach der Endreinigung machten wir uns nach einem tollen Angelwochenende auf dem Heimweg. Bevor wir am Nachmittag am Sitz des Verbands ankamen, legten wir noch einen kleinen Boxenstopp zum Mittagessen ein. Bevor sich alle Teilnehmer voneinander verabschiedeten, wurde der gefangene Fisch aufgeteilt. Ein ereignisreiches Angelwochenende mit vielen neuen Erkenntnissen und Erlebnissen fand damit seinen Abschluss.

Torsten Kramer 
Referent für Jugendfischen

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